Linz

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Say Linz, Say Change. Spend a weekend!

Linz verändert sich rasant: Von der einstigen „Stahlstadt“ hin zur UNESCO City of Media Arts. Heute stehen zeit-genössische Kunst, neue Kulturformate wie der Höhen-rausch, viel Naturerlebnis und hippe Events das ganze Jahr hindurch auf der Tagesordnung. Damit ist Linz perfekt geeignet für einen Weekend-Trip zwischendurch. Coole City-Hotels, Unmengen an Museen, spannende Kulinarik und Pop-up-Stores, Kaffeehäuser und immer wieder Kunst und Kultur – mehr als genug Programm für ein Wochenende. Und die Grottenbahn am Pöstlingberg, die wir aus unserer Kindheit kennen, die existiert mit viel Retro-Charme natürlich immer noch.

Von Angelika Mandler-Saul

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Foto: Pixabay
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Erlebnisse in einer sich verändernden Stadt


So wie seine Tourismus-Slogans der letzten 50 Jahre, so hat sich auch die Stadt Linz verändert. Was Linz nicht alles schon war: Die Handelsstadt mit dem Salz auf der Traun. Die Stadt mit den Göring-Werken. Die Stahlstadt. Die Ars-Electronica-Stadt. Die Stadt mit der Smogwolke und die mit der Klangwolke. Die Universitäts-Stadt. Die Anton-Bruckner-Stadt. Slogans waren „In Linz beginnt´s“, „Linz – eine Stadt lebt auf“ oder ganz, ganz früher: „Linz – Donaustadt am Alpenrand“.

Wie oft hat Linz sich schon neu definiert! Doch jetzt scheint Linz angekommen zu sein. 2019 begrüßte Linz so viele Gäste wie noch nie in der Stadt, mehr als 900.000 kamen in den Genuss von „Linz verändert“ – dem aktuellen Slogan der Donaustadt. 2020 ist die touristische Region Linz-Stadt noch um die Gemeinden Kirchschlag und Ansfelden erweitert worden und gemeinsam setzt man ab sofort auf noch mehr Natur­erlebnisse rund um die City: Von der Stahlstadt zur grünen Stadt, die auch Industrie kann. Von der Kulturstadt mit Klangwolke, Adalbert Stifter und Anton Bruckner über den Naturraum der Donau zum Wintersportangebot in Kirchschlag oder zum Golfen nach Ansfelden.

Dass Linz auch eine unrühmliche Geschichte als geplante „Führerstadt“ und als Sitz der Hermann-Göring-Werke (eines der größten Konzerne im Dritten Reich) hatte, wird hier aber nicht ausgeblendet. Vielmehr stellt man sich der Vergangenheit und der eigenen Veränderung vorbildlich oft. Wer heute durch die City streift, kommt an deren Vergangenheit nicht vorbei.

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Fotos: Linz Tourismus_Robert Josipovic
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Linz schaut nach vorne und zurück

Allerorten finden sich Gedenktafeln. Wer hier aller geboren wurde oder gewirkt hat! Anton Bruckner sowieso, Richard Tauber und Hedwig Bleibtreu waren Linzer – ein wahrer Gedenk­tafel-Marathon für all jene, die die Augen in der Altstadt offen halten. Man findet Brückenkopfgebäude, die aus Steinen aus dem KZ Mauthausen gefertigt sind, Gedenktafeln für die Sudetendeutschen auf der Brücke und im Ursulinenhof eine Gedenktafel für den hier inhaftierten gewesenen Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter.

Von den Göring-Werken zur Voest und Voestalpine – heute ist die „Stahlwelt“ ein Besucher-Magnet mit Erlebnisfaktor. Nur etwa 5 km vom Hauptplatz entfernt, kann man dort in eine andere Welt eintauchen – einst Göring-Werke, jetzt Technik zum Erleben und Angreifen für die ganze Familie, erweitert durch ein Zeitgeschichte-Museum, das die eigene Geschichte aufarbeiten und aufzeigen will.

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Foto: Christian Holzing

Linz kann Kultur und Natur

Auf der Linzerin bekommt man einen guten Einblick und Ausblick auf Linz: Das Schiff lädt zur ausgedehnten ­Hafenrundfahrt durch die Werft, den Containerhafen, entlang der Erholungsgebiete, dem aufgeschütteten ­Donau-Badestrand, dem Urfahrener Markt, dem Donauradweg und dem Skulpturenpfad – bis man an die Traun stößt. Es gibt genug, um mit der 3-Tages- Karte Linz zwischen Kultur, Geschichte, Sport, Urfahrener Markt sowie ­Modernität und Technik zu schwelgen. Aber auch das „frühere“ Linz, wie ich es in Erinnerung habe, ist noch da. Dafür sorgt die Pöstlingbergbahn, die immer noch als Adhäsionsbahn die 540 hm ­hinan überwindet – man kann jetzt die Fahrt damit am Hauptplatz beginnen. Die Zwergerl-Grottenbahn war ebenfalls immer schon ein Besucher-Hotspot: Vor 35 Jahren das Highlight unseres Familienausflugs, heute ein nicht grundlos verhätscheltes und immer noch viel besuchtes Relikt aus alten Tagen, das ganz ohne Multimedia-Shows und Lichtspektakel auskommt.

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Nicht versäumen darf man beim Weekendtrip einen Besuch im architektonisch beeindruckenden Lentos-Kunst­museum auf der Donaulände, fast genau gegenüber dem Ars Electronica Center. Besonders abends sind die Museen mit ihrer bunten Illuminierung tolle Fotoobjekte. Auch das Linzer Schlossmuseum gibt was her. Es befindet sich in ­einem Renaissanceschloss aus dem frühen 17. Jahrhundert, erweitert um einen Glasaufbau mit Brasserie und einen hypermodernen zeitgenössischen Südtrakt, von dessen Terrasse man einen tollen City-Überblick hat. Und im Stadtmuseum Nordico – gleich bei der Tourist Info am Hauptplatz – findet man so manche Linzer Eigenheit zum Schmunzeln. Noch bis Ende des Jahres 2020 kann man die berühmten Mural-Harbor-Graffitis im Linzer Hafen­gelände im Rahmen des Projekts „Museum auf Zeit“ bestaunen, denn Linz hat auch hier im Hafen Großes vor: Geplant ist ein Ausbau mit einem neuen Hotel.

Das Landestheater Linz ist den Kultur-Freaks mittlerweile mit all seinen Häusern (Musiktheater, Schauspielhaus und Kammerspiele) ein Begriff: Man gibt Theater von Jelinek und Bernhard bis Molnár, spielt Operette und Oper, bietet Tanz und Junges Theater – ein unglaublich weites Repertoire. Sogar die eingeschworenen Wiener Musical-Fans machen hier gerne mal einen Side Step, wenn es in Linz heißt: „Wir sind Musical!“

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Fotos: Linz Tourismus_Robert Josipovic
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Foto: Linz Tourismus_Romeo Felsenreich

Linz liebt seine Superlative

Der Linzer Mariendom fasst mehr Menschen als der Stephansdom (übrigens kann man sich hier gerne als Eremit einmieten), 50 % der City sind Wasser und Grünflächen, Linz hat das größte Universalmuseum Österreichs an einem Ort (das Schlossmuseum) und das modernste Opernhaus Europas, das neue Musiktheater. Ein Event der Superlative ist auch die „Klassik am Dom“, wenn sich Weltstars in Linz die Hand reichen – im übertragenen Sinne. Seit 2011 wird alljährlich im Sommer aus dem Platz direkt vor dem imposanten Mariendom eine geniale Open-Air-Location mit hoch­karätigen Künstlern.

Das Café Traxlmayr (das sich auch abends zur Einkehr anbietet, wenn die angesagten Lokale der City wieder mal voll sind) ist das letzte echte Kaffeehaus in Linz, das sich zur Wiener Kaffeehauskultur zählen darf und damit zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe. Das Interieur wurde von einem Otto-Wagner-Schüler gestaltet – eine wunderbare Oase zum Durchatmen zwischendurch, nach dem Museum und vor dem Theater etwa. Denn: Los ist etwas in Linz, o ja! Die beliebtesten Restaurants für abends sind da gerne schon morgens „ausreserviert“. Wer hätte das gedacht? Auf nach Linz!

Hotel Tipp

Das ARTE Hotel Linz ist nah genug für jeden Schuhwechsel zwischen Shopping und Kulturabend oder um kurz mal die Einkäufe abzuladen und gleich wieder auf Spritztour zu gehen. Das Ars Electronica Center, in dem man übrigens den ganzen Tag verbringen könnte, liegt gleich gegenüber und das Lentos nur einen Brückenwalk entfernt. Im Arte Hotel hat man sich den KunstFaktor zu Herzen genommen: Jede Etage wurde von einem anderen Kultur-Etablissement der Stadt gestaltet. Großes Atout im Zimmer: Ein Wasserkocher, dem man ja in Österreich sonst oft nachlaufen muss und der mir persönlich stets gelegen kommt. In den Zimmern und Studios herrscht sachliche Gemütlichkeit, ein eigener Spa-Bereich und ein Schanigarten im Hof sind genauso im Angebot wie eine eigene Tiefgarage (die man in Linz schätzen lernt) und zwei Seminarräume. Ein stylishes Haus mit viel Kultur- und Kunstaffinität – mit Museen und Restaurants um die Ecke und der Straßenbahnstation quasi vor dem Haus. Optimal für einen City-Trip!

Tipps für einen City-Trip nach Linz

 

Be prepared!

 

Kaufen: Die Linz Card inkludiert je nach Dauer die Öffis, die Bim auf den Pöstlingberg und die Museen sowie die Stahlwelt-Zeitgeschichte

Checken: Der Urban Guide Linz

Lesen: Der www.visitlinz.at – Blog

Planen: Die Visit Linz App

Schmökern: Linz Magazin

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Linz

Foto: Pixabay

 

Erlebnisse

 

Höhenrausch 2020 „Wie im Paradies“: www.hoehenrausch.at

Voestalpine Stahlwelten erleben: www.voestalpine.com/stahlwelt/Stahl-erleben

Hafenrundfahrt mit der Linzerin: www.donauschifffahrt.eu/linzerin

Museum der Zukunft Ars Electronica: https://ars.electronica.art/center/de

Location, Neo-Brauerei und Events: https://tabakfabrik-linz.at

Pöstlingbergbahn mit Grottenbahn: www.linzag.at/portal/de/privatkunden/freizeitgrottenbahnpoestlingberg/poestlingberg

Der Linzer Donaustrand

Linz Vorlage BlogbreiteFoto: Linz Tourismus

 

Kultur

 

Barocke Innenhöfe und das Landhaus innen bestaunen

Sadtmuseum Nordico: www.nordico.at

Größtes Universalmuseum:  www.landesmuseum.at/de/standorte/schlossmuseum-linz.html

Landestheater Linz: www.landestheater-linz.at

Lentos Kunstmuseum: www.lentos.at/html/de/index.aspx

MAZ – Museum Auf Zeit in der Hafengalerie: Graffiti im Mural Harbor plus 3D-Erlebnisse: www.muralharbor.at

OÖ Kulturquartier: www.ooekulturquartier.at

Stifterhaus: https://stifterhaus.at

Brucknerhaus: www.brucknerhaus.at

Zeitkultur am Hafen: www.posthof.at

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Kulinarik

 

Die Donauwirtinnen: www.diedonauwirtinnen.at

Café Traxlmayr:
www.cafe-traxlmayr.at

K.u.K. Hofbäckerei: https://kuk-hofbäckerei.at

Skandinavisch-asiatisch im Cook: www.cook.co.at/new

Wirtshaus Rauner: www.rauner.restaurant

Bier im Figls: https://www.figls.at/de

Frühstück im Johann´s: https://www.winkler-brot.at/johanns

Direkt an der Donau: https://fischerhaeusl.at

Frau Dietrich mit dem Flair der Zwanziger: http://www.frau-dietrich.at

Legendär, das Gelbe Krokodil: https://krokodil.at

 

Linz Vorlage BlogbreiteFoto: Angelika Mantler-Saul

 

Shoppen

 

Buchhandlung Alex: https://deralex.buchkatalog.at/

Shop für alles und es riecht noch gut drinnen: GEKO Linz: www.facebook.com/GekoLinzAustria

Hier findet man immer was, im s´Fachl: www.fachl.at

Kuriositäten-Flohmarkt jeden Samstag: www.linz.at/flohmarkt

Altstadt-Tipps: https://altstadt-linz.at

Nachhaltige Mode im Eco Store: www.eco-store.at

Kreativ-Hotspot und Salon Buntspecht: www.visitlinz.at/shopping/salon-buntspecht-linz

Tunesien

Tunesien

Tunesien

Tunis, Thalasso und die Frauen
Arabische Reiseziele üben einen besonderen Charme auf uns aus. Orientalische Gewürze, lange Gewänder, goldbestickte Tücher, Dattelpalmen, Meerwasser, Sanddünen und Kamele – diese reizvollen Bilder tauchen bei dem Gedanken an Tunesien in uns auf. 

Von Birgit Indra

Fotos: Pixabay

Fatimas Hand und die Tunesierinnen

In der Hauptstadt Tunis und den benachbarten Ortschaften wie Karthago und La Marsa spürt man die Sonderstellung, die dieses Land im arabischen Raum einnimmt. Einerseits ist hier ganz viel Tradition und alte Kultur spürbar, andererseits erkennt man beim Anblick der jungen Tunesierinnen, dass hier das Unmögliche möglich gemacht wurde: Die Stärkung der Frauenrechte und Gleichberechtigung wurden in den vergangenen 10 Jahren Schritt für Schritt umgesetzt – und das, obwohl der Anteil der Muslime bei 98 % liegt.

Fatimas Hand – Foto: Pixabay

Die Frauen hatten eigentlich schon immer großen Einfluss auf das Wohl des Landes. „Fatimas Hand“, die einem überall in Tunesien in Form von Schmuckanhängern, Geschirrmotiven oder Mosaikdetails begegnet, ist ein beliebtes magisches Abwehrmittel gegen das Böse und gleichzeitig ein Symbol für Kraft und Glück. Fatima, Mohammeds jüngste Tochter, nimmt im Islam einen wichtigen Platz neben dem Propheten ein, ähnlich wie Maria neben Jesus. In Tunesien wird diese Gleichstellung seit einigen Jahren ganz bewusst gelebt. Dies ist vielleicht mit ein Grund dafür, warum man sich als Reisende in diesem Land sehr wohl und geschätzt fühlt.

300 Sonnenstunden im Jahr

Das kleinste arabische Land der Welt ist das ganze Jahr über eine Reise wert. Nur zwei Flugstunden von Wien entfernt taucht man in die arabische Kultur ein, und jeder einzelne Tag ist voll von reizvollen Eindrücken, herrlichen Bildern und interessanten Erlebnissen. Mit mehr als 300 Sonnentagen im Jahr ist Tunesien für Badeurlauber von Mai bis Oktober eine perfekte Destination. Temperaturen von 10 bis 20 Grad locken im Herbst, Winter und Frühjahr vor allem Individualreisende an. Wenn man den Nebelfeldern und feuchtkalten Minusgraden zwischen November und Februar entfliehen und gleichzeitig etwas über die mehrere Tausend Jahre alte Kultur Tunesiens erfahren möchte, plant man am besten einen Kurztrip nach Tunis und Umgebung.

Sidi Busaid – Foto: Pixabay

La Marsa und der Markt

La Marsa liegt nördlich der Hauptstadt Tunis und ist ein beliebter Wohn- und Erholungsort. Dementsprechend fein kann man hier auch am Abend ausgehen und beispielsweise auf der schicken Dachterrasse des „Hotel Dar El Marsa“ bei Live-Jazzmusik einen prachtvollen Blick auf den Hafen und den Sonnenuntergang genießen. Neben einer Vielzahl von kleinen Geschäften, die bis zur Decke mit unterschiedlichsten Schals, Tischtüchern und Stoffbeuteln aus tunesischen Webereien vollgestopft sind (handeln lohnt sich!), findet man in der hinter dem Hafen gelegenen Markthalle alles, was das kulinarische Herz begehrt: orientalische Gewürze und Nüsse, köstliche, reife Orangen, Datteln, Granatäpfel und Artischocken in einer Qualität, die das Herz höher schlagen lässt. Den traditionellen gesüßten Pfefferminztee genießt man am besten im schattigen Innenhof des bekannten Cafés „Le Saf Saf“.

Hotel Dar El Marsa – Foto: Caro Strasnik

Orientalisch-mediterranes Flair

Eine Kombination von Augen- und Gaumenschmaus ist der Besuch des Restaurants „Au Coeur De La Médina“. Es ist bekannt für seine exquisite Küche, und die kunstvoll verzierten Wände, die kostbaren Teppiche, die schweren, goldumrahmten Spiegel und die samtbezogenen Sofas und Polster neben den Esstischen vermitteln den Eindruck, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Taucht man dann knuspriges Weißbrot in eine feurige Gewürzpaste aus Olivenöl, frischen Chili, Knoblauch, Kreuzkümmel und Koriandersamen, genannt „Harissa“, und beißt in ein „Brik“, eine traditionelle, mit Gemüse, Fleisch und Ei gefüllte Teigtasche, dann fehlt eigentlich nichts mehr außer der süßen, köstlichen, landestypischen Patisserie.

Karthago und Elissa

Spätestens in Karthago, der an der
Küste gelegenen Vorstadt von Tunis, begegnet man einer weiteren sagen­umwobenen Frauenfigur: Die phönizische Prinzessin Elissa (879–759 v. Chr.) sicherte der Gründungslegende nach Karthagos Fortbestand. Die Umstände, unter denen ihr Leben endete, sind jedoch keine schöne Geschichte, denn sie opferte sich selbst auf einem Scheiterhaufen, um der Stadt immerwährenden Wohlstand zu garantieren. Der Platz, ­auf dem diese spektakuläre Aktion stattfand, deretwegen sie bis heute als Mutter der Stadt in allen Geschichts­büchern steht, ist unbedingt einen ­Besuch wert. Durch einen wunder­schönen botanischen Garten erreicht man den „Byrsa-Hügel“, eine Anhöhe, von der aus ein prachtvoller Blick über antike Ausgrabungs­stätten bis hin zum Meer reicht.

Karthago – Foto: Pixabay

Medina Tunis – Foto: Caro Strasnik

Tunis und die älteste Medina der Welt

In der Altstadt von Tunis reihen sich weiße Häuser im maurischen Stil mit kunstvoll verzierten, bunt gestrichenen Holztüren aneinander, und in den engen, verwinkelten Gassen werden neben farbenprächtigen Teppichen und Tüchern üppig verziertes Silber­geschirr, aromatische Räucherwaren, große und kleine Shishas, kitschige Kunstblumen und vieles mehr angeboten. In der ältesten Medina der Welt herrscht eine besondere Atmosphäre, ein Geschäft folgt auf das nächste, und die Straßenverkäufer preisen unermüdlich ihre Ware an. Wer sich dadurch belästigt fühlt, ist hier fehl am Platz. Je mehr man sich jedoch auf diese fremdartige Kultur des Handelns einlässt, desto mehr versteht man, dass das laute Anpreisen und Feilschen einfach dazugehören. Das fremdsprachige Stimmengewirr wird nur vom singenden Ruf des Muezzins unterbrochen, der vom Turm der nahegelegenen ­Ez-Zitouna-Moschee zum Gebet ruft. Nach der Sidi-Oqba-Moschee in Kairouan ist sie die größte und wichtigste Moschee Tunesiens.

Restaurant Au Coeur De La Médina – Foto: Caro Strasnik

Foto: Caro Strasnik

Antoninus-Pius-Thermen – Foto: Caro Strasnik

Die Antoninus-Pius-Thermen

Auf der einen Seite blickt man auf Ruinen punischer Wohnhäuser, auf der anderen Seite befinden sich die Antoni­nus-Pius-Thermen, eine freigelegte römische Badeanlage aus dem 2. Jahrhundert. Sie ist die bis heute größte ihrer Art in ­Afrika und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Spaziert man durch die freigelegten Mauern und Säulen, bekommt man einen guten Eindruck von der enormen Größe des Bauwerkes. Beeindruckend sind unter anderem auch die Pläne und Skizzen des antiken römischen Aquädukts von ­Zaghouan, das ­damals schon 132 Kilometer lang und hochtechnisch ausgereift die Stadt Karthago mit Trinkwasser aus dem Atlasgebirge versorgte.

Foto: Pixabay
Foto: Caro Strasnik

Sidi Bou Saïd und „Villa Bleue“

Das malerische Künstlerdorf, auf dem Felsen von Karthago und am Golf von Tunis gelegen, ist ein heiliger, unter Denkmalschutz gestellter Ort und unbedingt einen Besuch wert. Für Liebhaber von Boutique-Hotels ist das Hotel „Villa Bleue“ ein wahrer Geheimtipp. Jedes Zimmer ist vollkommen individuell und mit viel Liebe und Geschmack eingerichtet. Aus jedem Zimmer, vom Outdoor-Pool und auch vom Restaurant aus, hat man einen atemberaubenden Blick auf das türkisfarbene Meer. Von hier gelangt man über verwinkelte Gassen, vorbei an alten, restaurierten Palästen und verzierten türkis-blauen Türen und Fenstern hinunter zu einem kleinen Basar und weiter zum „Café des Nattes“. Auf einem Teppich in dem berühmten, ­typisch maurischen Café zu sitzen, einen Pfefferminztee mit Mandeln zu genießen und die Männer dabei zu beobachten, wie sie die traditionellen Shishas herumreichen, ist besonders eindrucksvoll. Beschreiben kann man diese Stimmung nur schwer – man muss es erleben!

 

Traditionelle Speisen und Getränke

Der gesüßte Pfefferminztee und der arabische Kaffee, der in einem kleinen Kupferkännchen im heißen Sand aufgekocht wird, sind die traditionellen Heißgetränke des Landes. Duftendes Couscous gibt es in den unterschiedlichsten Varianten, nur mit Gemüse oder auch mit Fleisch – es schmeckt immer köstlich! Das mediterrane Klima im Norden des Landes mit mehr als 300 Sonnentagen und genug Regen im Winter und Frühjahr bringt eine Fülle an herrlich saftigem Obst, aromatischem Gemüse und duftenden Kräutern hervor, die das ganze Jahr über ein kulinarisches Top-Erlebnis ermöglichen. Lamm und Rind sind weit verbreitet, Kamelfleisch wird hauptsächlich im Süden gegessen, und die Fische und Krustentiere sind vom Feinsten – ganz zu schweigen von den exotischen Desserts aus Blätterteig, Erdnuss- und Pistazienpasten, Datteln, Honig und Rosenwasser.

Fotos: Hotel the Residence Tunis

Hotel The Residence Tunis

Für orientalische Prinzessinnen … oder alle, die sich so fühlen wollen!
Etwas außerhalb von La Marsa liegt, eingebettet zwischen dem Meer und einem Salzsee, das luxuriöse Strandresort „The Residence Tunis“. Mit der landesüblichen „Hand aufs Herz“-Geste nehmen sich hier die Hotelmitarbeiter in einer unvergleichlich freundlichen Art ihrer Gäste an. In drei Gourmet-Restaurants wird tunesisch, mediterran und chinesisch auf höchstem Niveau gekocht. Das Frühstücksbuffet gleicht einer Gaumen-Erlebniswelt! Hier findet sich alles, von Original-English-Breakfast über traditionell tunesische Spezialitäten und frisches Obst bis hin zu französischen Leckereien wie Crêpes und Croissants.

Nichts wird dem Zufall überlassen, weder in den 161 Zimmern und 9 Suiten, noch im großzügigen Barbereich oder in der paradiesischen Gartenlandschaft. Besonders beeindruckend ist der prachtvolle Spa-Bereich mit Indoor-Meerwasserpool. Auf 3.500 Qua­dratmetern kann man sich hier das ganz Jahr über von Kopf bis Fuß verwöhnen lassen, und wer sich etwas besonders Gutes tun möchte, bucht eine Thalasso-Kur. Es ist empfehlenswert, sich mindestens eine Woche Zeit dafür zu nehmen. Neben dem Outdoor-Pool inmitten des herrlichen Gartens lockt der hoteleigene Strand zum Sonnetanken unter Palmen. 

Spätestens beim Anblick des ersten Kamels, das seelenruhig unweit des rauschenden Meeres mit eingezogenen Beinen und stoischem Blick im Sand liegt, setzt die Wirkung des Zaubers ein, der von diesem Platz ausgeht. Beim Entspannen unter den Palmen-Sonnenschirmen gleiten die letzten Gedanken an zu Hause wie ein hauchdünner Schleier von einem ab und fliegen davon. Hier fühlt man sich wirklich wie eine orientalische Prinzessin! Tipp: Golfer erwartet inmitten eines Naturschutzgebietes einer der schönsten 18-Loch-Plätze des Mittelmeerraums, und mit etwas Glück kann man neben dem Fairway pinkfärbige Flamingos dabei beobachten, wie sie im Salzwasser nach Krebsen suchen.

Tipps Tunesien

 

Beste Reisezeit

Badereise: Mai bis Oktober, 300 Sonnentage, Durchschnittstemperatur 26 °C und Wassertemperatur 25 °C. Individual- und Kulturreise: Ideal im Frühjahr und Herbst, Durchschnittstemperatur 22 °C und viel Sonne. Wüstentouren: März und April, weil angenehmste Temperaturen. Thalassokuren: Das ganze Jahr über!

Wichtiger Tipp zur Einreise: Der Reisepass muss noch mindestens 6 Monate gültig sein!

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Foto: Pixabay

Mobilität

 

Alle internationalen Autovermieter am Flughafen von Tunis-Carthage vorhanden. Taxipreise sind sehr günstig (zwischen € 3,– und € 10,– Flughafen/Hotel)

Fahrradtouren: http://www.lelemontour.com/en/

TGM-Zug: Von Tunis Zentrum, Gammarth, La Mars, Karthago bis Sidi Bou Saïd (Dauer 36 Minuten, € 1,–)

https://www.rome2rio.com/de/map/Tunis/Sidi-Bou-Said

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Tunis
Foto: Pixabay

Hotels und Gästehäuser


Beste Adresse für Thalasso-, Strand- und Gourmeturlaub:
https://www.cenizaro.com/theresidence/tunis

Hotel mit Fahrradverleih in La Marsa: http://www.darelmarsa.com/

Gästehaus mit Segelschiff für Tagesausflüge in Sidi Bou Saïd: http://www.darsaid.com.tn/

Schmuckstück in Karthago: https://www.carthagehill.com/

Boutiquehotel in einem Dar (Palast) aus dem 17. Jahrhundert in der Medina von Tunis: https://www.darbengacem.com/dar-ben-gacem-kahia/

Boutiquehotel in Sidi Bou Saïd: https://www.lavillableuesidibousaid.com/

Geheimtipp ab Herbst 2020: Neues Hotel inmitten einer Oase in der Wüste „The Residence Douz“: www.cenizaro.com/theresidence

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Hotel Villa Bleue Sidi Bou Said
Foto: Caro Strasnik


Restaurants, Kaffeehäuser und Bars

 

Bestes Restaurant in Sidi Bou Saïd: https://www.lavillableuesidibousaid.com/

Schönstes Kaffeehaus in Sidi Bou Saïd: https://www.facebook.com/CafeDesNattes/

Stimmungsvolle Bar/Restaurant und Afterwork-Treff an der Hauptstraße zwischen Tunis und La Mars: https://www.facebook.com/letriplextunis 

Traditionelles Kaffeehaus in La Marsa: https://www.facebook.com/le.safsaf

360°-Blick-Bar in La Marsa: http://www.darelmarsa.com/site/en/dar-el-marsa-5-stars-hotel-bars-and-tea-shops-360-deg.42.html

Rooftopbar in der Medina von Tunis: https://www.dareljeld.com/en/restaurants

Pool-Bar und Restaurant für die junge Haute-Volée in Gammarth: http://www.billionaire-gammarth.com/

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Café des Nattes
Foto: Pixabay

Paläste, Kulturstätten und Museen

 

Kulturjuwel in Sidi Bou Saïd: Palast des Malers und Musikliebhabers Baron Rodolphe d´Erlanger „Ennejma Ezzahra“: http://www.ennejmaezzahra-tunisie.org/en

Ausgrabungsstätte Antoninus-Pius-Thermen in Karthago und Dougga: Überreste einer antiken Stadt, https://www.discovertunisia.com/de/tunesien-kultur/

Sehenswertes Nationalmuseum von Bardo: Weltweit bedeutendste Sammlung römischer Mosaikkunst, http://www.bardomuseum.tn/

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Palast Ennejma Ezzahra Sidi Bou Said
Foto: Caro Strasnik

Basare, Shops und Märkte

 

Medina von Tunis – ältester Souk in Tunesien: https://www.discovertunisia.com/de/medias/souk-medina

Schmuck in Tunis: „Souk El Berka“, https://en.wikipedia.org/wiki/Souk_El_Berka

Fashion „Lyoum“ ­Prêt-à-porter made in Méditerranée in La Marsa: https://lyoum.fr/en/

Orientalische Gewürze und Kräuter: Markthalle in La Marsa Traditionelle „Foutas“ aus Baumwolle (Tisch-, Strand-, Badetücher): in kleinen Geschäften rund um die Markthalle.

Keramik am Straßenmarkt am Fuße des „Café Nattes“ in Sidi ­Bou  Saïd.

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Medina in Tunis
Foto: Caro Strasnik

 

La Gomera

La Gomera

OUT OF TIME

Die vielen Wunder von

La Gomera

Ursprünglich, charmant, besonders vielfältig und einsam: Das „Hawaii von Europa“ wartet in kurzer Flugdistanz und birgt genug Möglichkeiten, um hier mindestens ein Jahr zu verbringen. So lange war zwar leider keiner meiner Aufenthalte, aber schön wär’s.

Von Regina Dvorak

Meine erste unmittelbare Berührung mit La Gomera fand am Wiener Flughafen statt und sollte gleich Sinnbild werden: Im Zeitschriften-Shop, auf einem durchaus überschaubaren Ständer, gab es – nebst den Führern zu herkömmlicheren Reisezielen – gleich mehrere Reisebücher zu dieser kleinen, feinen und eher unbekannten Destination La Gomera. Jetzt, nachdem ich einige Male dort gewesen bin, weiß ich, warum das so ist: Weil La Gomera so viel kann. Weil es fahrlässig wäre, La Gomera zu besuchen, ohne alle Optionen und Hintergründe dazu zu kennen, weil es fahrlässig wäre, auch nur ein Detail daran auszulassen. Das dürfte auch der Einkäufer des Zeitschriften-Shops wissen.

Weil Sie vielleicht selbst noch nicht auf dieser zweitkleinsten der Kanarischen Inseln waren, gehören die wichtigsten Details zuerst einmal zusammengefasst:
» wandern (dafür sind die meisten Urlauber, aber dennoch nicht viele, da; eine der wunderbarsten Möglichkeiten, diese Insel zu genießen)
» schwimmen (schöner und ursprünglicher geht’s echt nicht leicht)
» entdecken (dabei fühlt man sich ähnlich Dr. Livingstone oder dem kleinen Prinzen – schon ob der geringen Größe und erstaunlichen Vielfalt der Insel)
» Einsamkeit erleben (ein unpatriotischerer Gabriel García Márquez hätte „100 Jahre Einsamkeit“ auch hier ansiedeln können)
» Naturnähe (ein nichtssagender Ausdruck, der hier mit jeder Minute an Inhalt gewinnt)
» vor allem – und in all diesen Details: relaxen (dafür kann man innerhalb Europas in dieser Qualität wohl nur hierher kommen)

Alles, was man an individuellen, vielfältigen und entspannenden Möglichkeiten relativ nahe an Europa sucht, findet man hier. Und alles, was man hier macht und erlebt, wird automatisch zu einem Wunder.

Das ehemalige Fischerdorf Playa de Santiago liegt im Mündungsdelta schöner Schluchten und ist ob der Lage im Süden ganzjähriger feiner Badespot.

DIE SPRACHLOSIGKEIT

Man kann bei dem Versuch, die unglaubliche Schönheit und Vielfalt der Insel in Worte zu fassen, nur kläglich scheitern, weil einfach die Worte dafür fehlen. Deswegen wäre es vielleicht klüger, die Gefühle zu beschreiben, die einen vom Aussteigen aus der Fähre von Teneriffa über das Ankommen im Wunderland des Hotelgartens, beim Schwimmen im Meer und beim Entdecken der Insel überkommen. Tief Luft holen, das ist das Erste, das einem dazu einfällt. Tief Luft holen, staunen und genießen. Hoffen, dass man sich noch viele Jahre an diese magischen Momente erinnert. Hoffen, dass sich die Bilder, wieder zu Hause, im Kopf nochmals abrufen lassen, dass sich die Momente im Alltag wieder zurückholen lassen, um ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dankbar sein, dass man so etwas Schönes und Ursprüngliches einmal gesehen hat und erleben durfte.

DIE BOTANIK

Die eindrucksvollste Erinnerung, die man von hier mitnimmt, gilt der Vielfalt. Hinter jeder Ecke der Insel, selbst hinter jeder Ecke jedes Hotels, eröffnen sich neue Ausblicke und neue Eindrücke. Im Hotel La Jardin Tecina zum Beispiel gelten diese vor allem der unglaublichen botanischen Vielfalt und der unvergleichlichen Aussicht. Auf der großen Klippe nach Süden, mitten im Atlantik, auf der die großzügige Hotelanlage liegt, sprießt der 70.000 Quadratmeter große, gepflegte subtropische Garten. Unzählige Pflanzenarten, von denen sich viele zum Frühstück, Lunch und Dinner auf dem Teller finden, wachsen und blühen hier. Im Hotel werden regelmäßig botanische Rundgänge angeboten, die die unglaubliche Vielfalt des Gartens in einer „botanischen Weltreise“ erklären – davon kann man nur hingerissen sein. Die sympathischen Bungalows sind clever in die Terrassenlandschaft gebaut und geben von jedem Fenster aus den Blick auf den weiten Atlantik frei.

Die Hauptstadt San Sebastián bietet sich perfekt für den einzig möglichen Stadtbummel in La Gomera an. Der Besuch der Kirche ist dabei ein Muss.

Ein entspannter Barraquito am Lavastrand von Playa de Santiago nach einer Runde Schwimmen im Meer ist durch fast nichts zu überbieten.

DIE FREIHEIT

Jede Minute fühlt man unmittelbare Freiheit. Beim Schwimmen im Meer, direkt an den absolut naturbelassenen Stränden, aber auch überall sonst. Schwarze Steine und die zerklüfteten Küstenlandschaften rund um die ursprünglichen Buchten, die (verträglich abgeschwächte) Brandung und nichts, was an kilometerlange Sonnenschirmalleen, Algen, Seeigel oder ähnlich gewohntes Strandambiente erinnert, geben das Gefühl, als befände man sich in einem Abenteuer-film, nur sicherer. Vor allem, weil hier – und das gilt für viele Strände der Insel – im Morgengrauen die Delfinschulen beim Spielen beobachtet werden können. Das Beste an diversen Hotel-Stränden: Sobald man aus dem Meer kommt, kann man das Abenteuer-Feeling ablegen und sich 10 Meter weiter in aller Ruhe in Beach Clubs in balinesischen Relaxbetten neben geheizten Meerwasserpools und Barbecue-Restaurants dem absoluten Luxus hingeben. Das ist auf La Gomera bei Weitem keine Seltenheit. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der meisten wunderschönen Hotels bietet sich an, um den Aufenthalt etwas luxuriöser zu gestalten als sonst eventuell üblich. Auch das ist eine große und sehr feine Freiheit.

DIE GEOGRAFIE

Offenbar spielt hier ein ganz besonderes Zeitgefühl mit. Genau dieses „Außerhalb-der-Zeit-Sein“ kommt nicht nur beim Schwimmen vor den Klippen zum Tragen, sondern auch, wenn man sich die Freiheit nimmt, die Insel zu Fuß, per Bike oder mit dem Auto zu erforschen. Insgesamt nur 25 Kilo-meter Durchmesser, aber knapp 1500 Meter hoch und fast gänzlich Nationalpark und UNESCO-Weltkulturerbe ist die Insel. Hier wartet hinter jeder Kurve (und deren gibt es wirklich viele) eine komplett neue Welt.

Von innen nach außen: Durch die Senken im Zentrum der Insel entstand im subtropischen Klima ein unberührter Urwald, der seinesgleichen sucht mit Schluchten, Bächen, riesigen Bäumen und einer Pflanzen- und Tiervielfalt, die auf engstem Raum den Atem rauben. „Garajonay“, wie der 4000 Hektar große Nationalpark genannt wird, ist häufig in Nebel gehüllt und wirkt absolut magisch. Er wird als „Lorbeerwald“ bezeichnet, weil die meisten der Baumarten lorbeerähnliche Blätter haben. Neben dem Garajonay gibt es weitere 16 geschützte Gebiete mit einer Gesamtfläche von 12.450 Hektar auf der Insel. Je weiter man sich vom Zentrum entfernt, desto zerklüfteter und rauer wird die Landschaft. Vulkanischen Ursprungs, vom Meer ange-geknabbert, teils in Terrassen kultiviert und überall von malerischen Schluchten und aufregenden Felsformationen durchzogen, zeigt die Insel hier ihr noch ursprünglicheres Gesicht. Dennoch findet man hinter jeder Biegung den Abstieg zu romantischen Buchten, palmengesäumten Wegen, entzückenden Restaurants und auch Aussichtspunkten wie dem berühmten neuen Mirador de Abrante.

Durchatmen, abhängen, genießen. Gerade abends wirkt die Welt auf La Gomera ein ganzes Stück größer als fast überall anders.

OUT OF TIME

Sie können sich also vorstellen, dass das Abhängen in schönen Hotels zwar wunderbar ist, aber angesichts all der weiteren Optionen dann doch für ein bisschen ungeduldiges Kribbeln sorgt – und das nicht nur bei Wander- und Bikefans, sondern auch bei Wasserenthusiasten aller Art. Fast alle Hotels bieten Tauchausflüge, Kajaktouren, Walbeobachtung und Marlinfischen an.
All diese Kontraste – und vor allem die allumfassende Ruhe, die man hier erleben kann – machen die Insel zu einer unvergleichlichen Oase. Ursprünglich und dennoch luxuriös, urig und dennoch eindrucksvoll. Freundlich und warmherzig werden alle Gäste empfangen, und überlaufen ist hier gar nichts. La Gomera ist auch geografisch nicht aus der Welt, das „Hawaii von Europa“ ist in etwas mehr als einer Stunde vom Flughafen Teneriffa aus zu erreichen. Anreisetechnisch ist dieses Paradies also nicht „out of time“, aber in allen anderen Bereichen durchaus.

Tipps La Gomera

MOBILITÄT

Die Anreise nach La Gomera erfolgt am besten per Flug nach Teneriffa Süd und mit der Fähre nach La Gomera. Es empfiehlt sich, die Flugzeiten den Fährzeiten anzupassen. Es gibt auch gute Anbieter, die Transfers vom Flughafen Teneriffa bis zum Hotel auf La Gomera anbieten. Mietautos sind günstig zu bekommen (Preise vergleichen!) und es zahlt sich wirklich aus, auf der Insel mobil zu sein. Shuttle-Anbieter: z. B. autobusesmesa.es Mietauto: z. B. cicar.com

Pittoresker Anblick: Roque de Agando

WANDERN

Eine Wanderkarte ist sinnvoll, die Wege sind allerdings meist gut beschildert. Natürlich stehen auch tolle Führer zur Verfügung, die allerlei Interessantes zu berichten wissen. Allein durch den Nationalpark Garanjanov mit seinen rund 4.000 Hektar führen gut 80 Wanderwege. Der meistbegangene Wanderweg führt durch den verwunschenen Märchenwald El Cedro. Lorbeer, Farne und Moos, Vögel und das Gefühl absoluter Einsamkeit – für den kompletten Rundweg von Hermigua über San Juan nach El Cedro müssen etwa 8 Stunden eingeplant werden. Führer/Gepäcktransport: z. B. timah.net

Der Märchenwald: El Cedro

WASSER

Neben allerlei Wassersportarten, Glasbooten u. Ä. können in La Gomera Wale und Delfine beobachtet werden wie sonst kaum wo in Europa. 23 verschiedene Wal- und Delfinarten wurden seit 1959 gesichtet. Whale-Watching-Touren am besten über Oceano buchen, die gemeinsam mit dem Verein Meer e. V. die Bootsausfahrten zum Sammeln von Daten über Delfine und Wale nutzen. Viele andere Anbieter sind dezidiert nicht zu empfehlen. Alle Informationen dazu werden in der zugehörigen Ausstellung unterhalb des Büros von Oceano ausgestellt. Vor der Tour anmelden, gefahren wird 2× täglich (ca. 3–4 Stunden) mit kleinen Fischerbooten.
whalewatching-gomera.com
m-e-e-r.de/delfine-erleben/la-gomera

Ein echtes Must: Whale-watching

AUSBLICKE

Mirador de Abrante: Schon nach Vallehermoso zu fahren, ist höchst spektakulär. Der Aussichtspunkt mit der Kombination aus roter Erde, Blick auf den Pico del Teide und gläsernem Skywalk über der Steilküste ist fantastisch.
Parque Rural: Perfekte Sicht über Valle Gran Rey
La Fortaleza de Chipuda: Blick über den schönsten Tafelberg Mirador de El Rejo: Ausblick auf das Tal Hermigua zwischen hohen Bergketten
Mirador del Sando: Beste Aussicht in La Gomera von der großen Terrasse auf das Dorf Taguluche und die gleichnamige Schlucht

Atemberaubend: Mirador de Abrante

STRÄNDE

Grundsätzlich gibt es in La Gomera perfekte Strände wie Sand am Meer. Einer ist hübscher als der andere, viele über kleine Wege erreichbar, und es empfiehlt sich wirklich, einige davon zu besuchen. Ein paar besonders empfehlenswerte: La Cantera: In der Nähe von Alajeró über einen Pfad oder per Boot zu erreichen, komplett unberührt und mit moderaten Wellen. Sehr romantisch. La Negra: Ebenfalls bei Alajeró, zu Fuß vom Strand von La Rajita erreichbar. Sagenhaft schön! La Caleta: Perfekter Schwimmstrand bei Hermigua

Perfekt abhängen: Playa Valle Gran Rey

HOTELS

Es gibt nicht sonderlich viele Hotels auf La Gomera. Meistens nächtigt man in Apartments oder Ferienhäusern, dennoch gibt es einige wunderbare Optionen für den Aufenthalt: Jardin Tecina: Das Hotel meiner Wahl im Süden. Zwar relativ touristisch, aber dennoch sehr nett und angenehm abgelegen. Mit botanischem Garten, Aufzug zum Strand und Beachbar, feinem lokalem und internationalem Essen, perfekter Aussicht und Golfplatz dabei. jardin-tecina.com
Parador de la Gomera: Das zweite Tophotel der Insel, ganz im Osten. Liebevoll mit viel kanarischem Charme direkt in San Sebastian mit allen Vorteilen des Ortes, u. a. wunderbaren Restaurants. Das Essen ist großartig, das Hotelangebot und die Aussicht ebenfalls. parador.es
Apartments Los Telares: Im Herzen des Hermigua-Tals mit allem, was das Herz begehrt, obwohl der Strand weit weg ist. Extrem ruhig gelegen, mit Pool und wunderbarem Frühstück. Die perfekte Ausgangsbasis für Trips in den Nationalpark und den Norden der Insel. lagomera.apartments
Las Casas del Chorro: Die abgelegene idyllische Finca mit fünf Ferienhäuschen für bis zu vier Personen liegt wunderbar und vermittelt heimisches Ambiente. Die Aussicht ist sagenhaft und es gibt kaum ein Plätzchen auf La Gomera, wo man so perfekt abschalten kann. Frühstück, Abendessen, Massagen und einiges mehr können zugebucht werden, das Visitor Center des Nationalparks ist in unmittelbarer Nähe. lascasasdelchorro.es

Ein Kleinod: Hotel Jardin Tecina

BESONDERHEITEN

Agulo: Die kleinste Gemeinde, verträumt, mit schmalen Gassen und alten Häusern. Tipps: Botanischer Garten mit Besucherzentrum Juego de Bolas, Restaurant La Vieja Escuela. Hermigua: Extrem ursprünglich und traumhaft gelegene Apartments. La Calera: Eines der schönsten Dörfer, bunte Fassaden, schmale Gassen, direkt in den Berg gebaut. Valle Gran Rey: Der beliebteste Ferienort in La Gomera. Das wunderschöne Tal zieht sich von den steilen Berghängen bis runter zum Meer inklusive Badebuchten, warmem Klima und allem, was man so braucht.
Cocktails: facebook.com/pages/Valle-Gran-Rey-Cacatua-Bar
Frühstück: facebook.com/NoahsArkgomera Quelle Chorros de Epina: Für ewige Liebe oder Kinderwünsche
Palmhonigmuseum: Sozialprojekt, Palm-, Traditions-, Anekdoten-und Heimatmuseum gleichzeitig, wirklich sensationell! facebook. com/Casa-de-la-Miel-de-Palma-Centro-Interpretaci
Gofio Amasado: Probieren! Süßer Brotteig mit Palmhonig und Mandeln in Kuchenform. Barraquito: Ja nicht versäumen! Typischer Kaffee mit gesüßter Milch, Marillenlikör, Espresso, geschäumter Milch und Zimt in Schichten.
El Silbo: Die typische Pfeifsprache der Insel, die als Weltkulturerbe gilt. Ein Teil der Inselbevölkerung spricht sie noch, und die Gomeros, die diese Sprache beherrschen, werden immer mehr. Danach fragen und zuhören!

Yoga Retreats

Yoga Retreats

 Yoga-Retreats

Atmen, loslassen und entspannen

von Victoria Fandl

Yoga und der Westen

Yoga boomt wie nie zuvor. Die fernöstliche Tradition für Körper, Geist und Seele hat unsere westliche Welt erobert, und das aus gutem Grund. Kaum eine Praxis deckt so viele Bereiche des Lebens ab wie Yoga. Und kaum zuvor war unsere Gesellschaft so ausgebrannt und auf der Suche nach Gleichgewicht, Ausgleich und Ruhe – vor allem innerer Ruhe.

Oberflächlich betrachtet, wirkt es oft so, als ob beim Yoga hauptsächlich am Körper gearbeitet würde. Man sieht Figuren, die als Hunde, Bäume, Berge, Krieger, Schwäne etc. bezeichnet werden. Daher wird Yoga sogar mit Gymnastik-Klassen wie Stretching oder Pilates verglichen. Auch soziale Medien vermitteln viel zu oft das Bild, dass Yoga das Ziel hat, schwierige Posen in den trendigsten Leggings in fotogerechter Kulisse auszuführen. Dies führt zum Missverständnis, dass nur die Hippsten und Trainiertesten Yoga praktizieren können.

Die Wurzeln des Yoga

Doch blickt man tiefer in die Philosophie des Yoga, findet man 6.000 Jahre alte Grundlagen, die Leitlinien für ein gesundes und zufriedenes Leben sein können. Man geht davon aus, dass gerade mal zwei Prozent von Yoga körperliche Haltungen – in der altindischen Sprache „Asanas“ genannt – betreffen. Die restlichen 98 Prozent haben mit Selbstreflexion, Eigenwahrnehmung, Bewusstseinsbildung, Achtsamkeit, Erhaltung der geistigen Gesundheit und mit der Lebensgestaltung insgesamt zu tun. Körperliche Yoga-Haltungen sind lediglich ein Werkzeug, um einen gleichmäßigen Energiefluss im Körper zu schaffen und um die Verbindung von Körper und Geist zu erkennen. Durch Asanas, Meditation, Pranayama (yogische Atmung), Reinigungspraktiken, Mantren, Ayurveda, Ernährung etc. wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt.

Eine regelmäßige Asana-Praxis kann einen angenehmen Ausgleich zum stressigen Alltag darstellen und auch schnell merkliche Veränderungen im Körper hervorrufen, beispielsweise Kräftigung und Dehnung der Muskulatur, Erhöhung der Mobilität, tiefere Atmung, Entspannung des Nervensystems, Lösen von muskulären Spannungen und vieles andere mehr. Normale Yoga-Einheiten in Studios oder Fitnesscentern bieten jedoch oft nicht die Möglichkeit, in die philosophischen und psychologischen Hintergründe des Yoga einzutauchen. Man verbleibt zumeist in der obersten und rein körperlichen Ebene.

Yoga-Retreats

Um nachhaltige Veränderungen im Leben herbeizuführen und mehr Gelassenheit im Alltag zu erlangen sowie innere Ruhe zu verspüren, entscheiden sich mehr und mehr Menschen für sogenannte Yoga-Retreats. Retreat steht für Rückzug. Rückzug von der Reizüberflutung des Alltags. Rückzug, um wieder im Moment anzukommen, den Körper wieder zu spüren, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, neue Perspektiven zuzulassen und Klarheit zu schaffen.
Ein Retreat bietet den Raum, die Signale des Körpers wieder wahrnehmen zu können. Denn im Alltag sind wir so oft mit dem Fokus im Außen, dass wir diese gar nicht mehr wahrnehmen. Erst durch akute oder gar chronische Krankheiten ziehen wir dann die Notbremse. Dann, wenn das Nervensystem schon so überfordert ist, dass nichts mehr geht. Dann, wenn der Körper einen zwingt, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Dann, wenn Burn-out diagnostiziert wird.
Man weiß, dass für eine Vielzahl der modernen Krankheitsbilder (von Bandscheibenvorfall über Verdauungsbeschwerden bis hin zur Depression) chronischer Stress ein wesentlicher Faktor sein kann. Ein Yoga-Retreat bietet einen geleiteten Rückzug zu sich selbst, um Wege der Entspannung zu lernen, die dabei helfen, Stress abzu¬bauen und zu reduzieren. Durch die eindringliche Erfahrung und das tiefe Eintauchen in die Yoga-Welt können Gewohnheiten nachhaltig verändert werden und es fällt leichter, auch im Alltag ganzheitlich gesunde Routinen einzubauen.

Yoga-Urlaub versus Yoga-Retreat

Da Yoga ein derartiger Trend geworden ist, gibt es mittlerweile Yoga-Reisen aller Art in den verschiedensten Ausprägungen. Doch wodurch unterscheiden sich diese? – Im Grunde kann man sagen, dass Yoga-Ferien oder Yoga-Urlaub vor allem dazu dienen, Urlaub zu machen, und dies zusätzlich mit Yoga kombinieren. Im Vordergrund stehen schöne Hotels, gutes Essen und Wohlfühlatmosphäre, kombiniert mit Yoga-Stunden.
Yoga-Retreats hingegen gehen tiefer. Die Ausrichtung eines Retreats zielt darauf ab, die Achtsamkeit und Eigenwahrnehmung zu erhöhen, Anstöße zur Selbstreflexion zu geben und dadurch Muster zu durchbrechen und destruktive Glaubenssätze aufzulösen. Der Fokus liegt zum einen auf Wissensvermittlung und zum anderen auf Selbsterfahrung. Das Motto lautet: „Die wahren Antworten findest du nur in der Tiefe.“ All dies wird durch angenehme und ruhige Wohlfühloasen, gesundes Essen und Spa-Anwendungen ergänzt und unterstützt.

Das richtige Umfeld

Auch wenn bei Yoga-Retreats nicht der Fokus auf dem Außen liegt, ist es ganz entscheidend, einen Ort auszuwählen, der die Integration fördert. Kraftorte in der Natur sowie hochwertiges biologisches Essen liefern die notwendige „Prana“ – zu Deutsch Lebensenergie –, die alle Prozesse unterstützt.

Yoga-Retreats im Südosten versus in Österreich

Yoga-Retreats im südostasiatischen Raum können aufgrund der Kultur und der Nähe zum Yoga-Ursprung ein besonderes Umfeld bieten: die aufwendigen Tempel, die buddhistische und hinduistische Religion – wo Meditation und Achtsamkeit tief verankert sind – ebenso wie die angenehmen klimatischen Bedingungen.

Der zyklische Lebensweg der Frau

Vor allem Frauen ist es möglich, sich mit der zyklischen Natur zu identifizieren, besteht doch das gesamte Leben der Frau aus Zyklen – von der Menarche bis zur Menopause und darüber hinaus. Tageszyklen, Monatszyklen, Lebenszyklen: die meiste Zeit ihres Lebens verbringen Frauen in Phasen und Übergängen. Die heutige Gesellschaft ist jedoch nicht darauf ausgerichtet. Wir streben konstant nach der ewigen Performance-Verbesserung und der Außen-Orientierung, müssen immer in gleicher Weise funktionieren und unsere Leistung erbringen und haben keine Zeit für Ruhepausen. Für zyklisches Leben ist hier kein Platz. Kein Wunder, dass Frauenerkrankungen und Zyklusbeschwerden an der Tagesordnung sind. Denn der Körper vieler Frauen sagt „stopp“. Viel mehr noch als der männliche braucht der weibliche Körper nämlich Ruhephasen und vor allem ein bewusstes Arbeiten mit dem Zyklus des eigenen Körpers sowie der Natur.
Jede Phase des Zyklus bietet ein bestimmtes Potenzial. Rund um die Ovulation ist es beispielsweise sehr gut, außenorientierte Aktivitäten zu planen und wichtige Geschäftstermine abzuhalten, rund um die Menstruation sind hingegen kreative Arbeiten und Lektorat-Tätigkeiten bestens angesetzt. Versteht frau außerdem nicht nur die Zyklen des Lebens, sondern auch die weibliche Anatomie, kann sie ihr eigenes Wohlbefinden erfolgreich selbst in die Hand nehmen.

Tipps YOGA

VICTRUYOGA RETREATS

VICTRUYOGA veranstaltet Retreats und Workshops zum Thema zyklisches Leben der Frau. Das Ziel ist es, Frauen mit den nötigen Tools auszustatten, um sich selbst wieder in Einklang zu bringen und nicht in eine Abhängigkeit Dritter zu geraten.

VICTRUYOGA vermittelt auf befähigende Weise Wissen über die weibliche Anatomie, wie der weibliche Zyklus genau funktioniert und wie Frauen ihre täglichen Aktivitäten anpassen können, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Durch holistische Yoga-und Selbstfürsorge-Praktiken, die speziell auf den weiblichen Körper und die weibliche Psyche ausgerichtet sind, haben Frauen die Möglichkeit, ihre Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren.

VICTRUYOGA WOMEN’S WELLBEING WINTER RETREAT
12.–18. Januar 2020 | Biohotel Bergkristall | Rohrmoos-Schladming

RUHE – RÜCKZUG – RITUALE
Bewusst ins neue Jahr starten, neue Energie schöpfen und Altes loslassen. In diesem Retreat geht es darum, die sanfte Stärke der Weiblichkeit auf eine befähigende Weise bewusst zu entdecken und die Zyklen zu verstehen. Hier kann man lernen loszulassen, nach innen zu kehren und den Körper wieder zu spüren. Es werden Rituale zu Selbstfürsorge, Ruhe und Rückzug in den Vordergrund gestellt und eine Form des Yoga gelehrt, die speziell auf den Körper und die Psyche einer Frau ausgerichtet ist.
Der ständig nach außen gerichtete Fokus ist vor allem für uns Frauen so erschöpfend, da wir damit gegen die Natur arbeiten. Mit der Teilnahme an diesem Retreat entscheidest du dich, bewusst aus deinem Alltag herauszutreten, um einen geleiteten Rückzug zu dir selbst zu erleben. Unterstützt wirst du dabei durch einen inspirierenden Rückzugsort in einem architektonisch einzigartigen Ambiente mitten in idyllischer Natur, heilende Thermalquellen aus der Tiefe der Berge und kulinarisches Verwöhnprogramm.

INHALTE
» Rituale zur Selbstfürsorge
» Täglich zwei Einheiten Yoga, Bewegung und Atemübungen
» Ein zeitgemäßes Training in weiblicher Physiologie und Psychologie
» Zeit in der Natur mit optionalen (Schneeschuh-)Wanderungen
» Vertrauensbildende und inspirierende Frauenkreise
» Entspannung und nachhaltige Erholung
» Eine Einzelsession (20 Min.) mit Victoria oder Charlotte
» Fackelwanderung durch die Talbachklamm (wetterabhängig)
» Reichhaltiges Bio-Brunchbuffet, Snacks, Yogi-Tee, 2-Gänge- Dinner (vegan)

Für Frauen aller Alters- und Erfahrungsstufen geeignet.

INVESTITION

» Kursgebühr Retreat (Yoga und Workshops): € 549,–
EARLY-BIRD-SPECIAL: Bis zum 31. Oktober 2019 erhältst du 10 % Rabatt auf die Kursgebühr.
LIKE-IT-SPECIAL: Mit dem Kennwort „Like it“ weitere 10 % Rabatt auf die Kursgebühr sichern.
» Unterkunft im Einzelzimmer oder Doppelzimmer mit Doppelbelegung € 609,– | Einzelbelegung Doppelzimmer € 799,–
Suchst du noch nach einem Weihnachtsgeschenk mit Tiefgang? Schenke Selbstfürsorge und Erholung!

LOCATION: DAS BIOHOTEL BERGKRISTALL
Das Biohotel Bergkristall: Eingebettet in den Schladminger Tauern, befindet frau sich inmitten abwechslungsreicher Natur zum Kraftschöpfen. Das Bergkristall arbeitet mit heimischen Ressourcen von regionalen Produzenten aus zertifiziert biologischem Anbau. Da die Besitzerin selbst zertifizierte Yoga-Lehrerin ist, wird die yogische Philosophie ganzheitlich gelebt. Im Winter liegt das Hotel mitten im Skigeschehen – im Zentrum der 4-Berge-Skischaukel in der Skiwelt Amadé. Man kann hier aber auch ganz ohne Skier einen wunderbaren Winterurlaub verbringen. Mit Yoga, Winterwandern, Rodel und Schneeschuhwandern.

VICTRUYOGA-RETREATS – VORSCHAU
» 30. Okt.–3. Nov. 2019: Design-Hotel Miramonte in Bad Gastein
» 12.–18. Jan. 2020: Bio-Hotel Bergkristall in Rohrmoos-Schladming
» Mai 2020: Bali
» Mai 2020: Vietnam
» Oktober 2020: Ibiza
» November 2020: Alpenretreat Tirol

Nähere Infos und Buchung unter www.victruyoga.com oder per Email unter victoria@victruyoga.com

Glamping

Glamping

GLAMPING

Erwachen mitten in der Natur!

Wer wacht nicht gerne mitten in der Natur auf – bei Vogelzwitschern und den ersten Sonnenstrahlen? Aber in einem „fliegenden Zelt“, einem durchsichtigen Bubble auf der Wiese oder einem Baumhaus in den Baumwipfeln? Das Übernachten in außergewöhnlichen Unterkünften mit viel Naturfeeling boomt. Oft nennt man es „Glamping“, aber nicht immer.

von Angelika Mandler-Saul

Baumhauslodge Schrems

Glamping? Wie meinen?“ – Die meisten Menschen verstehen im ersten Moment fälschlicherweise wirklich „Camping“, und damit ist der Ofen bei vielen dann auch schon ganz schnell wieder aus. Denn Camping erinnert uns zu oft an nasse Schuhe, harte Luftmatratzen, durchweichtes Essen im Vorzelt, Ungeziefer allerorten und schmutzige Sanitäranlagen.
Camping-Feeling können aber heutzutage auch all jene testen, die kein ­eigenes Zelt, keinen Wohnwagen und keinen Campervan besitzen: Viele Campingplätze bieten fix installierte Wohnwagen, Mobilheime und Holzhütten zur Miete an – für alle Naturverbundenen, die direkt am Campingplatz die berühmte Campingluft schnuppern wollen, jedoch die Anschaffungskosten ­einer eigenen fahrbaren Unterkunft scheuen. In Skandinavien sind Hütten auf dem Campingplatz ­immer schon sehr beliebt gewesen, es gibt sie dort in allen Kategorien zu mieten. Ein Campingplatz, der keine solchen „Mobilhomes“ mit eigener Küche, Sanitäranlagen, zwei bis drei Schlafzimmern und Terrasse im Angebot hat, ist dort kaum zu finden. Immer beliebter sind auch die Luxusvarianten diese Mobilheime, die kaum mehr von einem kleinen ­Chalet oder Bungalow zu unterscheiden sind. Mobilheime als Luxusvariante des Campings sind also schon lange nichts Außergewöhnliches mehr. Das allein ist aber noch nicht das mysteriöse Glamping. Aber auch.

Was ist denn Glamping nun eigentlich wirklich? Das Wort „Glamping“ ist eine charmante Mischkulanz aus „Camping“ und „glamorous“. Es hat also seinen Ursprung sehr wohl auf dem Campingplatz bei den besagten Luxusmobilheimen, die den mobilen Womo-Campern meist die erste Reihe mit Meerblick gründlich verstellen. Das Kunstwort „Glamping“ bezeichnet nun unter anderem solche fix in­stallierten Mietunterkünfte auf Campingplätzen, die oft äußerst luxuriös und bequem und eben mit diesem Hauch von Glamour daherkommen.

Glamping praktizieren aber generell all diejenigen, die lieber auf Luftmatratzen, eigenes Geschirr, Entsorgungsmodalitäten, Stellplatzsuche und gewöh­nungs­bedürftige Gemeinschafts-Sanitär­anlagen verzichten wollen. Außer­gewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten an ungewöhnlichen, aber meist naturnahen Locations: das ist Glamping in Österreich. Wohnen in der Natur, nachhaltig oder luxuriös, einsam oder mit kulinarischer High-­Endversorgung – oft mit einem Touch von Luxus und vielen natürlichen Baumaterialien.
Glamping kann vieles sein, nicht nur die First-Class am Campingplatz: ein Baumhaus, eine luxuriöse Vollholz-Lodge, ein energieautarker Wohnwaggon, ein Schlaf-Fass, ein Holzkubus, ein durchsichtiges Luftzelt oder Camping-PODs. Mittlerweile gibt es viele Varianten an abwechslungsreichen Unterkünften mitten in der Natur, unter den Sternen oder in den Bäumen, sodass der ursprüngliche Camping-­Gedanke durchaus nicht mehr im Vordergrund steht. Glamping hat sich somit längst vom Campingplatz verabschiedet und findet sich etwa im Wald, beim Restaurant, auf dem Berg oder auf einem aufgelassenen Bahnhof. Glamping kann heutzutage überall sein.

Ein nachhaltiger Holz-Wohnwaggon, den man überall auf der Welt aufstellen kann und in dem man vollkommen energieautark wohnt – das sind die Waggons, die im Rahmen von Österreichs erster Crowdinvesting Aktion 2013 entstanden sind. Mittlerweile gibt es mehrere Prototypen, und testen kann man sie auch: Glamping im Waggon „Fanni“ zum Testen oder gleich bei Sonnentor im Waldviertel. Dort heißt ein Waggon etwa „Anna Apfelminze“. Vom Glamping zum nachhaltigen Autark-­Wohnen in einem Tiny House – irgendwann fängt man immer an.

Fotos: Helmuth Weichselbraun/Kleine Zeitung, Angelika Mandler-Saul, Joewoergoetter
Biwak am Millstätter See
Erdhäuser Weissensee
Wiener Alpenbett in der Wiesn Restaurant Triad

„Anna Apfelminze“ Land-Loft bei Sonnentor 

Schlaffässer Campingplatz Natterer See

Baumhotel Kopfing

Die schönsten Locations für Glamping-Unterkünfte sind in Österreich in den Wäldern

Von der einfachen Waldhütte wie im Weinviertel über Familien-Baumhotels wie beim Baumkronenweg bis zum Luxus-Baumhaus für romantische Stunden findet man in Österreich zahlreiche abwechslungsreiche Unterkünfte unter dem grünen Blätterdach. Wenn dann noch ein Erlebnis- oder ein Tierpark dabei ist, dann kann man auch Familien begeistern.

Je luxuriöser die Glampingunterkunft, desto mehr Ausstattung ist vorhanden – und fast überall stehen private Sanitärmöglichkeiten direkt in der Unterkunft zur Verfügung, denn darauf wollen die wenigstens Glamper heute verzichten, sogar im Luxus-Safarizelt oder im Holzcottage. Ob der Anbieter seine „location“ aber tatsächlich als „Glamping“ tituliert oder nicht, das ist eine sehr persönliche Sache.

Ein ganz besonderes Bio-Refugium entstand heuer in der Buckligen Welt im Gut Guntrams. Hier kann man hervorragend schmausen, während man in Vollholz-Gartenlofts im Weingarten nächtigt und in der offenen Badewanne auf der eigenen Liegewiese abhängt: Im Gut Guntrams wohnt man in geschmackvollen Designermöbeln, elegant und doch mitten in der Natur. Frühstück und Lunch werden nebenan in der „Veranda“ serviert, die eigenen Bio-Hennen sorgen für Ei-Nachschub, und im Hofladen nimmt man noch wunderbare kulinarische Schmankerl für daheim mit. „Wir wollten unseren Gästen mit den Garten-Lofts einfach eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit bieten, Urlaub überdrüber quasi“, erzählt Reinhard Adelsberger vom Gut Guntrams. „Und ja, unsere Gäste sind Naturliebhaber, Genussmenschen und Ruhesuchende, die nicht weit fahren wollen und vielleicht im Umfeld von Wien eine attraktive Unterkunft am Land suchen. Wir bieten eine Kombination aus Landwirtschaft, Wohnen, Essen und Trinken auf gutem Niveau und mitten in der Natur an – Camping gibt´s bei uns nicht. Glamping? Ich persönlich kann mit dem Begriff etwas anfangen, aber er könnte auch missverstanden werden.“ Wenn man sich die schicken Interieurs seiner Garten-Lofts ansieht, wird schnell klar, warum Reinhard Adelsberger nicht unbedingt mit Camping – auch nicht mit der Luxusvariante davon – in einen Topf geworfen werden will.

Die Kombination aus Kulinarik und Übernachtung gleich nebenan, mitten im Grünen, stand auch bei den Überlegungen von Uwe Machreich, dem Chef des beliebten Restaurants Triad in der Buckligen Welt, ganz oben. Der Haubenkoch wollte seinen Gästen eine stilvolle und doch naturnahe Übernachtungsmöglichkeit nach dem ausgiebigen Schmausen im Restaurant ermöglichen und hat dafür fünf „Bettn in da Wies´n“-Doppelzimmer in seinen Kräutergarten gestellt. Es ist Entspannung pur, wenn man von solch einem Alpenbett durch die großen Glasfenster hinaus in den Garten oder zum Teich späht.

Glamping-Lodge beim Prefelnig Teich
Baumkronenweg Kopfing

Ganz ähnlich – nämlich in heraus­ragend schöner Architektur im Grünen am Wasser – wohnt man etwa auch in Kärnten am Ossiachersee in der neuen Glamping-Lodge beim Prefelnig Teich. Hier hat sich ein Bauernhof zum Camping & Glamping bekannt: mobile Homes in Vollholz für vier Personen, voll ausgestattet mit Küche und Sanitär­anlagen und dennoch ein Hauch von Mikro-Abenteuer. Daneben in fried­licher Co-Existenz: die Campinggäste des Hofs mit Wohnwagen und Campervan. Es ist Platz für alle da.

Um die Ecke hat die Region Millstätter See mit ihren Biwaks an den schönsten Orten am und um den See einiges vorgelegt. Exklusive Rückzugsorte, wo wirklich nichts und niemand stört und man sich direkt unter dem Sternenzelt wiederfindet. Auch hier Glamping-Feeling pur: Wohnen im „Under a trillion stars hotel“ für all jene, die einmal etwas anderes ausprobieren möchten. Auf einer Blumenwiese, an einer plätschernden Quelle oder hoch über dem See am Waldrand mit entsprechendem Ausblick: Die Biwaks am Millstätter See gibt es in verschiedenen Varianten, aber immer direkt in der Natur – ein sehr intimer Rückzugsort für zwei mit einem Waschraum, einer Glasfront und Bett, Tisch und Stühlen. Das war´s, und mehr braucht man auch nicht.

Schon einmal etwas von einem durchsichtigen Bubble-Hotel oder Flying Tents in den Bäumen gehört? Dazu gehört schon ein bisschen mehr Abenteuerlust.

Am Weissensee wohnt man in Erdhäusern eher bodennah statt in luftigen Höhen. Auf den ersten Blick übersieht man sie leicht, aber wer drinnen ist, will so schnell nicht mehr hinaus. Das macht das natürliche Raumklima, das dort herrscht, denn: Hier atmen die Wände, sie kühlen im Sommer und wärmen im Winter.

Am Natterer See bei Innsbruck gibt es besonders viele Möglichkeiten, um ins Glamping-Feeling „kontrolliert“ reinzuschnuppern, ob in einem Safarizelt oder einer Wood-Lodge zwischen den Bäumen und im Schlaf-Fass. Auch hier war man Vorreiter in Sachen Glamping. Der Campingplatz Ferienparadies bietet eine riesige Palette an ungewöhnlichen Unterkünften.
Sogenannte Schlaf-Fässer stehen bereits auf vielen Campingplätzen. Wer die runden Unterkünfte, die meist nicht mehr als ein Bett und einen Hocker bieten, nutzt? Unternehmungslustige Kleinfamilien, Wanderer und Radfahrer etwa. Übersichtlich, gemütlich, günstig und mit einem urigen Hauch von Camping. Eine unkomplizierte und lustige, manchmal abenteuerliche Übernachtungsmöglichkeit für zwischendurch.

Ferienparadis Natterersee Safari Lodge
Gartenlofts Guntrams Gergely
Waggonhotel Angerer

Baumhotel statt Luxusschuppen, Flying Tents, Holz-Biwaks und Living in Frames. Das Holzfass für eine Nacht oder ein Upgrading auf einen Camping-POD? Von der einfachen Unterkunft im revitalisierten Waggonabteil über romantische Zigeunerwägen, Wood Lodges und Safarizelte bis hin zu Gartenlofts und dem Alpenbett:
Mit oder ohne Campingplatz: Österreich kann Glamping längst!

Tipps Glamping

Im Wald und auf der Heide

Wood Lodges auf dem Campingplatz Natterer See (Tirol): In der Panorama-Ausführung wohnt man zu zweit, in der Family-­Variante zu viert zwischen den Bäumen in einem Extrateil des Campingplatzes. Die Holzlodges haben eine Panoramaterrasse, eine Kochnische und einen Wohn- und Schlafbereich sowie ­Möbel für die Terrasse.


Ikuna Tipi-Hotel Natternbach (OÖ): Im Ikuna Tipi-Hotel logiert man in zweistöckigen Tipi-Suiten, die in Kombination mit dem abendlichen Lagerfeuerknistern für echtes Hide Away Feeling sorgen. Dazu gibt´s den Naturerlebnispark mit Action Area. Foto: 

Lagerfeuer Feeling beim eigenen Tipi. Referenz: IKUNA Naturresort

Living in Frames bei Güssing (Steiermark): Ein ganz spezielles und extra patentiertes Konzept des „Contemporary and Pure Living in Nature“. Auszeit wird neu interpretiert in ­einem beheizbaren Holzkubus mit Natursteinen im Naturgarten mit Gartenteich. Verspiegelt und verglast.

Bubble Tent Hotel Steinbach am Attersee (OÖ): Einzigartige Übernachtung unter dem Sternenzelt in einer großen, durchsichtigen Zeltplane mitten auf der Wiese.

Glamping Lodges am Prefelnig Teich bei Urlaub am Bauernhof in Ossiach (Kärnten): Glamping am Bauernhof am Teich in entzückenden Vollholz-Tiny-Homes inklusive Wohnküche – sogar mit Geschirrspüler, Herd und Kaffeemaschine sowie Dusche und WC.

Glamping Park Mönichkirchen (NÖ): Die Selbstversorgerunterkünfte eröffnen im Laufe des Sommers 2019. Woodlodges, PODs und Trolls werden angeboten – alles aus Holz, unmittelbar bei der Erlebniswelt Mönichkirchen.

Himmel-Chalets am Alpencamping Nenzing (Vorarlberg): Der mehrfach ausgezeichnete Luxus-Campingplatz bietet innovative Chalets in außergewöhnlicher Architektur an: Den „Himmel auf Erden“ findet man in den exklusiven Unterkünften mit ­Kamin, Panoramabalkon und Kuschelgalerie.

Biwaks unter Sternen (Kärnten): Außergewöhnliche Orte zum Chillen zwischen Millstätter See und Berg sind die sieben verschieden gestalteten Biwaks aus heimischen Hölzern.
Panoramafenster, extra Waschraum und Rückzugsorte par excellence für zwei. Jedes Biwak ist ein bisschen anders.

In den Bäumen

Baumhauslodge Schrems (NÖ): Hier wohnt man zu zweit luxuriös auf etwa 5 Meter Höhe. Das Baumhaus ist mit einem Wohn-/Schlafbereich sowie Badezimmer und WC ausgestattet. Durch die großen Fenster hat man freie Sicht auf den Wald, knisternder Kamin inklusive. Frühstück wartet im Kühlschrank.

Baumhaus Althofen beim Prechtlhof (Kärnten): Seelenluxus pur für zwei. Ein romantisches Baumhaus in luftiger Höhe mit Dachterrasse und allem Drum und Dran für Naturliebhaber: Denn das Baumhaus befindet sich in der Krone einer uralten Linde.

Baumzelt auf dem Campingplatz Anderwald (Kärnten): Der überschaubare Campingplatz in den Karawanken liegt am ­Faaker See. Nur 5 Meter vom Strand entfernt hängen die Baumzelte und warten auf müde Glamper mit Schlafsack.

Träumen unter Bäumen: Flying Tents (Salzburg): Eine unvergessliche Übernachtungsmöglichkeit im Salzburger Almwald. Schlafen im Flying Tent. 100 Meter entfernt liegt die rettende Almhütte der Mooseggalm für ein wärmendes Lagerfeuer oder auch für das Frühstück danach.

Baumhotel am Baumkronenweg Kopfing (OÖ): Sechs Häuschen hoch droben in den Bäumen, die nur über viele Stufen erreichbar sind. Das sind die Holzhäuschen im Baumhotel, die gerade bei Familien hochbeliebt sind. Kochnische inklusive.

Baumhotel Styrassicpark (Steiermark): Im beliebten Dino-Park kann man in 14 kleinen Baumhäusern mit Außenterrasse auch übernachten. Das Sanitärhäuschen ist extra. Cool für Kids!

Tierpark und Baumhotel Buchenberg (NÖ): Schlafen unter der Baumkrone mit atemberaubender Aussicht. Das Baumhaus ist für zwei Personen mit einem Kingsize-Bett und einem zusätzlichen Hochbett im Dachgiebel für eine Person ausgestattet.

Ein Baumhaus als Hochzeiterhütte im Almdorf Seinerzeit (Kärnten): Hier logiert man in luxuriös ausgestatteten Chalets, die nachhaltig aus Zirbenholz gebaut wurden – und das auf etwa 1400 Meter Höhe im Almdorf mitten in der Natur.

Nachhaltig

Sonnentor Land-Lofts (NÖ): Schlafen im Kräutergarten! Ressourcenschonend und energieeffizient hergestellt sind die zwei Land-Lofts. Man wohnt im gepflegten Holzwaggon mit eigenem Grillplatz. Gewürze und Tees sind natürlich hier inkludiert. Frühstück gibt´s auf Bestellung.

Wohnwaggon Fanni/Karl (NÖ): In der Sommerfrische Region im Piestingtal oder in Traismauer kann man probewohnen: In einem vollkommen energieautarken Wohnwaggon, der weltweit ein einzigartiges Projekt ist.

Erdhäuser am Weissensee (Kärnten): Die Erdhäuser am Weissensee liegen unter der Erde und schauen quasi mit großen ­Augen aus der Wiese hervor. Man wohnt im „Drunter“ oder „Drüber“, mit drehbarem Kamin, Wohnraumlüftung und ganz nahe an der See-Promenade. Eigener Strandzugang!

Waldhütten im Ochys Waldfreizeitpark (NÖ): In den Waldhütten im Kletterpark schläft man unter dem Glasdach inmitten der natürlichen Baustoffe Holz und Hanf direkt unter den Bäumen. Mit Warmwasser und Komposttoiletten.

Schlafen im Fass

Schlaffässer stehen zumeist auf einem Campingplatz, der für die Sanitäranlagen zuständig ist. Denn die Fässer sind so klein (und gemütlich), dass es meist wirklich nur zum Schlafen reicht:
Schlaffass am Neusiedler See (Burgenland)
Schlaffässer am Camping Natterersee (Tirol)
Schlaffässer beim Camping Schluga (Kärnten)
Schlafen im Weinfass im Winzerhof Küssler (NÖ)
Schlafen im Holzfass in Tattendorf (NÖ)
Schlaffass am Camping Au an der Donau (OÖ)
Wohnfässer am Camping Dreiländereck (Tirol)
Schlaffässer plus Saunafass am Campingplatz Weisses Rössl in Velden (Kärnten)

Safari Style und Camping PODs

Safari-Lodge-Zelte am Campingplatz Natterer See (Tirol): Ein bisschen wie in Afrika. Diese Safari Lodges bieten Platz für 5 bis 8 Personen und sind sogar mit Zentralheizung ausgestattet.

Safarizelt am Camping Bella Austria, Peterdorf (Steiermark): Ein Safarizelt wie in Afrika mit Küchenzeile und Kühlschrank am Campingplatz. Holzboden, zwei Schlafräume und Terrassen­möbel sowie ein kleiner elektrischer Ofen.

Luxus-Lodgezelt am Campingplatz Breznik (Kärnten): Ein Lodgezelt beim Turnersee für die ganze Familie am Campingplatz ­– mit Hängematte, Veranda und Kräutergarten inklusive Sanitäranlagen im Zelt.

Holz-PODs am Sonnen- und Panoramacamping Seeboden (Kärnten): 4 Betten, eine Mini-Kaffeeküche und ein eigenes WC gibt es pro POD auf dem Campingplatz nahe dem Millstättersee. Plus: Eine schöne Holzterrasse davor.

Camping-PODs am Putterersee (Steiermark): Die kleinen Holzhütten mit Doppelbett, Sitzgelegenheit und Miniküche stehen mitten auf dem Campingplatz und damit nahe dem Badestrand. Sanitäranlagen nutzt man ebenfalls am Platz.

Zelt aus Holz – am Camping Au an der Donau (OÖ): Ein uriges Mietzelt mit Matratzen. Schlafsack mitbringen und alle Anlagen des Campingplatzes mitnutzen. Basic, aber cool.

Wood Cubes am Fugocamp in Kleblach-Lind (Kärnten): Ganz neu sind die fünf Vollholz-Cubes mit je 34 m² Wohnfläche und eigenen Terrassen. Auf Wunsch gibt´s eine eigene Zapfanlage mit Villacher Bier dazu.

Betten für Gourmets

Das Wiener Alpenbett beim Triad in der Buckligen Welt (NÖ): Nach dem Schmaus wohnen im Gästezimmer „In da Wies´n“ mit Ausblick in den Kräutergarten – ein Zimmer wie vom Himmel gefallen, ein Bett mitten in der Natur.

Grafenegg-Cottages im Schlosspark (NÖ): Übernachten im Schlosspark in Cottages nahe dem Wolkenturm und dem Mörwald-Restaurant im Schloss mit je vier Zimmern pro Cottage plus Gemeinschaftsraum mitten im Grünen.

Weinlofts am Eisenberg (Südburgenland): Drei verschiedeneWeinlofts (vom revitalisiert urigen Kellerstöckl bis supermodern) mit freistehender Doppelbadewanne mit Ausblick – im Südburgenland. Kaminfeuer, warme Farben und „Mehrblick“.

Die Lodges des Bärenhofs Kolm (NÖ): Gleich neben dem beliebten Ausflugsziel Bärenhof Arbesbach liegt das Restaurant Bärenhof des Haubenkochs Michael Kolm, das drei entzückende Lodges mitten auf der Wiese nebenan anbietet.

Bio-Refugium im Gut Guntrams (NÖ): Hochmoderne Gartenlofts, eingebettet in die Natur – hoch droben auf Stelzen schwebend mit Top Kulinarik, Liegewiese und eigener Granitbadewanne im Freien. 

Wohnen im Waggon

Das Waggonhotel beim Angererhof (Steiermark): Das einzige Schmalspur-Waggonhotels Europas liegt beim Angererhof. Hier schläft man im 124 Jahre alten Waggon der Feistritztalbahn.

Wohnen in Gypsy-Wägen am Hallstätter See (OÖ): Der Campingplatz am Hallstätter See hatte immer schon was ganz Besonderes: Flair, Retro-Style, Charme und viel Glamour. Jetzt gibt es hier auch romantisch ausgestattete Gypsy-Wägen zum Wohnen und Genießen mitten im Öko-Feng-Shui-Park am See.

Schlafen im Waggon (NÖ): Zwei Waggons, die saniert wurden und nun als Unterkunft dienen. Sechs Einzel- und ein Doppelabteil mit Sitzecke und Kochnische kann man hier an der Thaya mieten. Frühstück gibt´s im nahen Gasthaus.

Glamping mit Hund

Naturnah, außergewöhnlich oder nachhaltig nächtigen: Glamping und Abenteuer erleben schließt manchmal den Familien-­Vierbeiner aus. Aber u. a. in den folgenden Unterkünften sind Hunde (tw. mit Aufpreis) dennoch willkommen:
Weinlofts am Eisenberg, IKUNA im Hotel (nicht im Naturpark), Almdorf Seinerzeit, Baumhotel Styrassic Park, Weinfass im Winzerhof Küssler, Baumhaus Prechtlgut, Camping-POD Putterersee, Lodges am Bärenhof Kolm, Waggonhotel Angererhof, Gold Camping Seeboden. In zwei von sieben Biwaks am Millstättersee, Waldhütten im OCHYS Waldfreizeitpark, Schlaffässer des Camping Dreiländereck, Holzzelt und Schlaffass am Camping Au an der Donau, Mieteinheiten am Camping Schluga (Badestrand für Hunde!)

Irlands wilder Norden

Irlands wilder Norden

Irlands wilder Norden

Auf den Klippen in der Sonne sitzen, sich von Wind und Wellen den Geist erfrischen lassen und abends gemütlich im Pub schlemmen: Eine Reise durch den Norden der irischen Insel entspannt und entschleunigt.

Hier finden Sie die besten Tipps abseits der klassischen Touristenpfade, um den Urlaub inmitten sagenumwobener Landschaften in vollen Zügen zu genießen.

 von: Anita Arneitz

Landzungen rekeln sich weit hinaus ins Meer, während die Buchten dramatisch zerfurcht sind. Auf ­einer Länge von fünf Kilometern hat die Natur mehr als 40.000 schwarzbraune Säulen geformt, die wie eine Straße aus Pflastersteinen aus dem Meer aufsteigen. Das weckt den Entdecker in einem: Stundenlang den Wellen zusehen, über Basaltsteine hüpfen und Felsen nach Gesichtern absuchen.

Der Legende nach entstanden die Basaltsteine des Giant´s Causeway in Nordirland, die inzwischen zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören, durch den Riesen Finn McCool. Um davon ein wirklich schönes Erinnerungsfoto zu machen, muss man aber entweder schnell sein oder Geduld haben. Denn das Licht ändert sich von Sekunde zu Sekunde. Sonnenschein und Wolken treiben ein rasant abwechslungsreiches Spiel. Das ist typisch für den Norden Irlands und die Küste Nordirlands. Hier hat noch die Natur das Sagen.
Heute bietet Madeira eine Fülle an Unterhaltung. Es hat schon lange sein Image als „Pensionisten-Insel“ abgelegt und ist ein Reiseziel für alle Altersgruppen geworden. Mit 57 Kilometer Länge und 22 Kilometer Breite hat Madeira rund 1.300 Kilometer Wanderwege in schroffen Gebirgslandschaften, entlang felsiger Steilküsten sowie durch riesige Lorbeer­wälder und legt Wanderern buchstäblich ein Paradies zu ­Füßen. Aber auch Taucher, Surfer, Radfahrer und Extremsportler haben die Insel für sich entdeckt. Ausflüge entlang der Küste, um Wale und Delfine zu beobachten, oder eine Jeep-Safari bringen auch für weniger Aktive Abwechslung. Für Entspannung sorgen viele wunderbare Hotels.

Die Insel besitzt eine überaus üppige und artenreiche Pflanzenwelt. Gewächse aus aller Welt werden seit der ersten Besiede­lung Anfang des 15. Jahrhunderts und besonders seit etwa 200 Jahren in öffentlichen und privaten Gärten und Parkan­lagen kultiviert, die sich hauptsächlich in der Hauptstadt Funchal und deren Umgebung befinden. In dieser Stadt mit kolonialem Charme findet man bemerkenswerte Bauwerke und interessante Museen. Eine Entdeckungsreise auf dieser Insel belohnt in jedem Fall mit majestätischen Szenarien.

Foto: Küstenpfad „The Gobbins“.
Foto Pixabay: Basaltsteine des Giant´s Causeway

Traumhafte Küstenstraßen

Wer das Meer und Wanderungen entlang der Klippen liebt, wird von der ursprünglichen Küste in Nordirland begeistert sein. Mit einem Mietauto lässt sich die sogenannte Causeway Coastal Route, ausgehend von Belfast bis nach Derry-Londonderry, gemütlich in einer Woche abfahren. Die Küstenstraße führt vorbei an einsamen Buchten mit weißen Sandstränden, herausragenden Felsformationen und kleinen Ortschaften. Überall warten Aussichtsplätze oder lohnenswerte Abstecher ins Hinterland. Ein Must-Visit neben den Basaltsteinen des Giant´s Causeway ist der legendäre Küstenpfad „The Gobbins“.

Wandern in den Klippen

Der Pfad über dem Meer wurde 1909 von Ingenieuren entwickelt. Die Techniker wollten damals nicht irgendeinen Wanderpfad zwischen den Klippen schaffen, sondern ein monumentales Erlebnis in Anlehnung an die moderne Architektur. The Gobbins war ein Teil der Vision von Berkeley Deane Wise. Als Ingenieur leitete er die Belfast and Northern Counties Railway Company, die zu dieser Zeit die spektakuläre Landschaft im Norden mit der Dampfeisenbahn erschloss. Per Hand wurden Tausende Stufen in die Felsen geschlagen, Brücken und Tunnel errichtet. Im Mai 1902 wurde der Pfad mit der längsten Hängebrücke Irlands eröffnet. Im Nu waren „The Gobbins“ ein Besuchermagnet.

Durch die Weltkriege und wirtschaftliche Turbulenzen geriet der Pfad allerdings im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Das Meer holte sich die Holzbretter, das Salz knabberte am Eisen. Mithilfe der Europäischen Union und viel Einsatz der Einheimischen wurde der Pfad aber wieder rekonstruiert. Es gelang, den historischen Charme zu erhalten. Bei einer Wanderung rauschen die Wellen unter den Füßen an Land, es geht durch einen dunklen Tunnel unterhalb des Meeresspiegels hindurch in eine Schmugglerhöhle und über mehr als 20 ­Brücken hin zu einem Schutzgebiet der Vögel. Mit viel Glück erhaschen Wanderer sogar einen Blick auf einen brütenden ­Papageientaucher oder sehen die schottische Küste mit ihren Windrädern – diese ist nur wenige Kilometer entfernt. Ein wenig Kondition muss man allerdings mitbringen. Es geht rund zwei Stunden unzählige Stufen rauf und runter. Ein Abenteuer für die ganze Familie!

Foto Pixabay: Derry-Londonderry

Trip in die City

In Derry-Londonderry geht die Causeway Coastal Route in den Wild Atlantic Way über. Wer ausreichend Zeit mitbringt, kann dieser Küstenstraße noch 2500 Kilometer lang folgen. Oder eine Übernachtung in Derry-Londonderry, der zweitgrößten Stadt Nordirlands, einplanen und zurück nach Belfast oder Dublin fahren. Das Wahrzeichen der Stadt Derry-Londonderry ist eine rund 1,5 Kilometer lange mittelalterliche Mauer um die Altstadt, die im 17. Jahrhundert erbaut und seitdem niemals zerstört wurde. Besichtigt werden kann die Mauer bei einem Spaziergang über einen Rundweg.
In den Städten gibt es keine weiten Wege. Sogar in Dublin und Belfast liegt alles nah beieinander. Einkaufsstraßen, Fußgängerzonen, Sehenswürdigkeiten und Pubs werden zu Fuß erkundet. Am besten mit Sneakers und Regenschirm. Die Zentren sind voll mit unebenen Pflastersteinen und das Wetter wechselt sowieso ständig. Daher nicht gleich in Panik verfallen, wenn es mal regnet. In ein paar Stunden kann das schon wieder ganz anders aussehen. Es kann auch durchaus sein, dass die eine oder andere Küstenwanderung ins Wasser fällt, weil just an diesem Tag die Felsen rutschig sind oder der Wind über die Pfade fegt. Dann ist es an der Zeit für eine Verkostungstour, ein wenig Shopping, einen Galeriebesuch oder einen Tag im Spa.

In den Wellnessbereichen wird verstärkt auf regionale Produkte und alte Traditionen gesetzt. So wird zum Beispiel wieder in Seegras gebadet. Wie vor Hunderten von Jahren werden Algen und Seetang mit der Hand eingesammelt und frisch für Kosmetikbehandlungen verarbeitet. Einst war das ein großes Geschäft. Vor allem entlang des Causeway florierte bis 1930 das Business mit Algen und Seetang, das in erster ­Linie von Frauen betrieben wurde. In der Bucht vom Giant´s Causeway stellten sie Zelte mit Tee auf, und an die 300 Fremdenführer unterhielten die Ausflügler mit Geschichten vom Riesen Finn McCool. Heute übernimmt das ein Audioguide in mehreren Sprachen. Aber Einheimische wissen sehr wohl noch Bescheid über die Heilkräfte der Küstenpflanzen. So galt etwa das dänische Löffelkraut lange als wichtiger Vitamin-­C- Spender und wurde kranken Seefahrern als Tee verabreicht. Allerdings schmeckte dieser alles andere als gut.

Fotos Pixabay: Typisch irisches Eingangstor
Foto: Traditionspub in Dublin

Gartenpracht wie in England

Obwohl die Landschaft rau und ursprünglich ist, ist das Klima mild. Deshalb strotzen die Gärten voll üppiger Blüten, und selbst bis an den Rand der Klippen wagen sich Heidekraut und Ginster vor. Augentrost, Thymian, Fuchsien, Weißdorn, wilde Orchideen und Rhododendronbüsche säumen die Wege. Das ganze Jahr über blüht irgendetwas. Daher darf ein Besuch in einem Garten bei einem Roadtrip durch Irland nicht fehlen.

Ein paar Kilometer von Dublins Stadtzentrum entfernt verzaubert das Malahide-Schloss mit seinen exotischen Pflanzen und Rosen. Ebenfalls in der Nähe schlagen in Mount Usher seltene Bäume seit dem 19. Jahrhundert ihre Wurzeln in den Boden und haben inzwischen schon so manche Star­allüre. Im Norden überstrahlt Mount Stewart alles. Das Anwesen mit prächtigem Herrenhaus und weitläufiger Gartenanlage ist Edith, der Lady von Londonderry, zu verdanken. Sie setzte sich bereits im Ersten Weltkrieg für die Frauenrechte ein und lud feine Gesellschaften zu sich nach Mount Stewart. Unter anderem begrüßte sie dort Winston Churchill. All diese Gärten sind zwar nicht so berühmt wie ihre englischen Nachbarn, aber mindestens genauso schön und längst nicht so überlaufen. Das gilt übrigens für den gesamten Norden der Insel. ­Perfekt für alle, die sich nach Ruhe und einer Offlinezeit im Grünen mit Meerblick sehnen.

Foto Pixabay: Wellness in Ashford Castle
Foto Pixabay: Must-see The Temple Bar in Dublin
Foto Pixabay: Landpartie mit Schafen
Foto Pixabay: Malahide Castle Dublin
Foto: Castle Ward, Co. Down

Klippen als Kulisse: Ausflüge zu Originalschauplätzen von Film und Serie

Star Wars oder Game of Thrones – Hollywoodklassiker und Serienhits wurden bereits auf der irischen Insel gedreht. Ein Glück für echte Fans, denn eigene Touren und Landkarten führen direkt zu den Originalschauplätzen. Am beliebtesten sind dabei die Game-of-Thrones-Drehorte. Mit einem digitalen Führer und einem Leihfahrrad geht es in gut zwei Stunden von einem Highlight zum Nächsten. Das Castle Ward, das in der Serie als Kulisse für die Burg Winterfell, dem Stammsitz der Familie Stark dient, ist dafür Ausgangspunkt. Hier finden auch immer wieder große Festivals für Fantasyliebhaber statt. Dann gibt es einen Mittelaltermarkt, Filmstunts und ein Meet-and-Greet mit den Schauspielern. Doch auch ohne Serienwissen ist ein Abstecher zu den Schauplätzen wie dem romantischen Strangford Lough, das ist ein riesiger Naturhafen, den bereits die Wikinger zum Anlanden benutzten, zu empfehlen. Die Landschaft ist einfach fotogen und instagramig schön.

Foto Pixabay: Glasnevin Friedhof Dublin

Tipps Nordirland

Naturerlebnisse in Nordirland

Wandern entlang der Klippen: Der Klippenpfad „The Gobbins“ kann nur gemeinsam mit einem Guide besucht werden. Dafür sollte man trittfest und schwindelfrei sein. Von Belfast erreicht man den Klippenpfad in einer guten Dreiviertelstunde Fahrzeit. 

Spaziergang am Meer: Wer gemütlich mit der Familie am Meer entlangwandern möchte, ist beim Giant’s Causeway richtig. Geöffnet das ganze Jahr. Zeit für Museum und Kaffee einplanen!

Paddeln in der Nacht: Bei Sonnenuntergang wird beim River Foyle in der Nähe der Stadt Derry-Londonderry das Kajak ins Wasser geschoben und mit Guide drei Stunden lang durch die Vollmondnacht gepaddelt. Ein besonderes Erlebnis unter dem Sternenhimmel!

Pilgern über die Insel: In Irland gibt es viele spirituelle Orte. ­Daher ist es ein echter Geheimtipp für Pilger und Weitwanderer. 

Reiten am Strand: Im Sattel mit im Wind wehenden Haaren den Strand entlangreiten – diesen Mädchentraum erfüllt man sich im Norden. Hier hat der morgendliche Ausritt lange Tradition und die Reitbetriebe befinden sich in unmittelbarer Nähe des Meeres wie das Hotel Dunfanaghy Stables oder die Holiday Horse Farm.

Grüne Touren: Abseits der Touristenpfade führen Touren zu ­Farmen und Produzenten. Von Whiskey bis hin zum Apfel Cider kann vor Ort alles verkostet werden. Dazu kommen Livemusik am Land und die schönsten Plätze für Sonnenuntergänge.

Radfahren: Küstenstraßen mit dem Mietauto abklappern geht gut. Aber mit dem Rad? – Geht sogar noch besser. Vor allem, wenn der Wild Atlantic Way gesperrt wird und Radler freie Fahrt haben. 

Coasteering: Über die Felsen klettern und dann in die Fluten springen – Adrenalin pur! 

Auszeit am See: Den See Lough Neagh haben noch nicht viele Touristen auf dem Radar. Er ist ein Kleinod für Outdoorfans.

Die schönsten Gärten

Landsitz à la Rosamunde Pilcher: Der Landsitz Montalto Estate wurde aufwendig restauriert und ist mit Café und Museumsshop sowie den Spazierwegen durch den Park jedenfalls einen Ausflug wert. 

Picknick: Besucher dürfen eine Decke mitnehmen und entspannte Stunden auf den Schlosswiesen von Malahide verbringen.

Im Reich der Bäume: Mount Usher Gardens & Cafés liegen in Ashford/Wicklow, das ist rund eine halbe Autostunde von Dublin entfernt. Im Café gibt es Köstlichkeiten aus eigenem Anbau, in den Shops Nützliches für den Garten zu kaufen.

Prachtgarten: Mount Stewart muss man einfach gesehen haben: Ein toller Garten mit faszinierender Geschichte. 

Foto: Ireland Tourism

Schlafen

Vom Schloss bis zum B&B – hier kann man auch mal nur eine Nacht bleiben und wird am Morgen mit einem kräftigen Frühstück mit Porridge, Toast, Speck und Würsten verwöhnt. In der Hauptsaison empfiehlt es sich aber zu reservieren, denn speziell in entlegenen Gebieten werden dann Unterkünfte schnell rar. B&B am Wild Atlantic Way: Elegante Pension mit Glamour. 

Hotellegende in Belfast: Heute ist das Grand Central wieder das Luxushotel im Norden. Der Ausblick von der Cocktail Lounge im 23. Stockwerk über den Hafen ist grandios.

Ökofarm am See: Urlaub am Bauernhof kann man beim Lough Erne machen. Aber nicht nur das. Auch Kochkurse und Gartenseminare werden geboten.

Nachhaltigkeitspionier: Als Vorzeigebeispiel in Sachen Nachhaltigkeit gilt die Ökolodge mitten im Grünen. 

Fürstlich gebettet: Auf Verabredung gibt es im Dunleath Mansion House im Ballywalter Park einen Lunch mit Lord und Lady Dunleath. Aber auch ohne adelige Stippvisite ist das Anwesen ein Traum. 

Foto: Dunleath Mansion House

Eine Nacht beim Earl: Im Westflügel von Crom Castle können Gäste nächtigen und vom Schloss aus mit dem Boot zu einer Erkundungstour über den See aufbrechen. Der Hausherr ist der 7. Earl of Erne und zeigt den Besuchern bei einer Führung auch die privaten Räume der Familie. 

Leuchtturm: Rund um den Leuchtturm auf Clare Island hat sich ein Luxushotel angesiedelt. Die Anfahrt auf die Insel kann zwar recht stürmisch sein, doch sie lohnt sich.

Historisches Stadthaus: Das Merchant´s House in Derry-Londonderry ist eines der wenigen Häuser aus dem 19. Jahrhundert, das liebevoll restauriert wurde. Jetzt ist es ein B&B mit hausgemachter Marmelade zum Frühstück.

Glamping unterm Sternenhimmel: Auf einer Halbinsel in Fermanagh schläft man in einer gläsernen Wohnkugel unter dem Sternenhimmel. Restaurant und Marina sind in der Nähe.

Golfparadies: Direkt am Strand an der Causeway-Küste liegt das bezaubernde B&B At the Beach.

Herrenhaus für Naturliebhaber: Das Mount Stewart Estate am Stanghord Lough wird Fotografen und Outdoorfans begeistern.

Fußballfans aufgepasst: Das Boutique Hotel George Best in Belfast im denkmalgeschützten Bauwerk ist komplett der Fußball­ikone gewidmet, Museum inklusive. 

Öko in der City: In Dublin nächtigen Umweltbewusste im Iveagh Garden Hotel, wo ein unterirdischer Fluss für Strom im Haus sorgt. 

Luxusurlaub: In Irelands Blue Book sind mehr als 50 Landhaus­hotels, Gutshöfe und Schlösser verzeichnet – für alle, die etwas ­Besonderes suchen.

B&B-Guide für Irland

Guide für Country Hotels

Schönheit UND Wellness

Im Reich der Naturdüfte: Am Wild Atlantic Way liegt die traditionelle Burren Perfumery, in der noch heute Naturparfüms, Seifen und Kosmetika nach alten Rezepten mit Wildkräutern und den Blumen der Burren hergestellt werden.

Baden im Seegras: Einzigartig an der Küste sind die Spa-Seegrasbäder. Dafür werden nur natürliche Produkte verwendet. Algen und Seegras lindern Beschwerden, stillen Schmerzen und machen die Haut schön. Der Seetang kommt direkt von County Down. Dort wird er per Hand geerntet und nach dem Spa nicht weggeworfen, sondern als natürlicher Dünger auf den Farmen eingesetzt.

Spa im Schloss: 800 Jahre gibt es das Ashford Castle bereits. Heute können in den historischen Mauern Gäste im Spa mit Hamam, ­Indoorpool und Blick auf Falknerei, See und Park entspannen.

Besondere Events

Beckett-Festival: In der Stadt Enniskillen, in der Samuel Beckett 1919 zur Schule ging, findet jedes Jahr im August ein literarisches Festival zu Ehren des Autors mit Theateraufführungen, Lesungen, Workshops und vielem mehr statt. 

Food and Drink Festival: Im Oktober gibt es in Dublin das große Food und Drink Festival mit irischen Spezialitäten. 

Museum und Kultur

Titanic Quarter: Das Highlight in Belfast ist wohl das Titanic Museum im Hafen. Immer wieder kommt etwas Neues hinzu. Ein Muss für jeden Fan. 

Fliegen oder Klettern wie ein Ninja: Kids können sich im Indoor-­Park austoben. Perfekt für Regentage.

Gratis ins Museum: Im National Museum of Ireland in Dublin und Mayo zahlt man keinen Eintritt und kann unterschiedliche Ausstellungen genießen. 

Kunst in Belfast: Ebenso gratis ist der Besuch des MAC Metro­politan Arts Centre in Belfast. Die drei Kunstgalerien zeigen immer wieder neue Ausstellungen.

Murals: Street Art gibt es schon lange in Dublin und Belfast. In Dublin sind schöne Wandbilder im Ausgehviertel Temple Bar zu finden, in Belfast hingegen im Cathedral Quarter. Mit oder ohne Tour. 

Schlemmen

Restaurant am Land: In einer ehemaligen Shirt-Fabrik in Letterkenny wird gut gekocht.

Essen in der Kirche: In Dublin trifft man sich in einer ehemaligen Kirche zum Kaffee und Essen. 

Foto: The Yellow Pepper Letterkenny

Shoppen

Modisches: In der Blarney Wollen Mills in Belfast werden seit 1823 aus Wolle Jacken und Pullis im britischen Stil gefertigt. 

Kulinarisches: Feinschmecker werden in den Markthallen von ­St. Georges Market in Belfast fündig.

Hin- und herumkommen

Beste Reisezeit: Im Juli und August ist es herrlich warm, aber Irlands Norden wäre auch im Frühling und Herbst eine Reise wert. Dann bekommt die Landschaft einen besonders mystischen Touch.
Anreise: Nordirland liegt im Norden der irischen Insel und ist ein Teil des Vereinigten Königreiches. Die Anreise geht am schnellsten per Flugzeug von Wien direkt nach Belfast oder Dublin. Von dort weiter mit dem Mietauto zur Küste fahren. Achtung: Lieber ein kleineres Auto nehmen, am Land sind die Straßen oft schmal. Für Campingfreunde gibt es in Nordirland eigene Routen mit Fähren und Stellplätzen.
Sprechende Landkarte: Irische Straßen- und Ortsnamen sind echte Zungenbrecher und auf Schildern auch mal in Gälisch angeschrieben. Eine Webseite mit mehr als 100.000 Bezeichnungen hilft beim Aussprechen und Verstehen. 

Weitere Infos: Karten und Infomaterial online auf www.discovernorthernireland.com oder www.ireland.com