Linz
Say Linz, Say Change. Spend a weekend!
Linz verändert sich rasant: Von der einstigen „Stahlstadt“ hin zur UNESCO City of Media Arts. Heute stehen zeit-genössische Kunst, neue Kulturformate wie der Höhen-rausch, viel Naturerlebnis und hippe Events das ganze Jahr hindurch auf der Tagesordnung. Damit ist Linz perfekt geeignet für einen Weekend-Trip zwischendurch. Coole City-Hotels, Unmengen an Museen, spannende Kulinarik und Pop-up-Stores, Kaffeehäuser und immer wieder Kunst und Kultur – mehr als genug Programm für ein Wochenende. Und die Grottenbahn am Pöstlingberg, die wir aus unserer Kindheit kennen, die existiert mit viel Retro-Charme natürlich immer noch.
Von Angelika Mandler-Saul
Foto: Pixabay
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Erlebnisse in einer sich verändernden Stadt
So wie seine Tourismus-Slogans der letzten 50 Jahre, so hat sich auch die Stadt Linz verändert. Was Linz nicht alles schon war: Die Handelsstadt mit dem Salz auf der Traun. Die Stadt mit den Göring-Werken. Die Stahlstadt. Die Ars-Electronica-Stadt. Die Stadt mit der Smogwolke und die mit der Klangwolke. Die Universitäts-Stadt. Die Anton-Bruckner-Stadt. Slogans waren „In Linz beginnt´s“, „Linz – eine Stadt lebt auf“ oder ganz, ganz früher: „Linz – Donaustadt am Alpenrand“.
Wie oft hat Linz sich schon neu definiert! Doch jetzt scheint Linz angekommen zu sein. 2019 begrüßte Linz so viele Gäste wie noch nie in der Stadt, mehr als 900.000 kamen in den Genuss von „Linz verändert“ – dem aktuellen Slogan der Donaustadt. 2020 ist die touristische Region Linz-Stadt noch um die Gemeinden Kirchschlag und Ansfelden erweitert worden und gemeinsam setzt man ab sofort auf noch mehr Naturerlebnisse rund um die City: Von der Stahlstadt zur grünen Stadt, die auch Industrie kann. Von der Kulturstadt mit Klangwolke, Adalbert Stifter und Anton Bruckner über den Naturraum der Donau zum Wintersportangebot in Kirchschlag oder zum Golfen nach Ansfelden.
Dass Linz auch eine unrühmliche Geschichte als geplante „Führerstadt“ und als Sitz der Hermann-Göring-Werke (eines der größten Konzerne im Dritten Reich) hatte, wird hier aber nicht ausgeblendet. Vielmehr stellt man sich der Vergangenheit und der eigenen Veränderung vorbildlich oft. Wer heute durch die City streift, kommt an deren Vergangenheit nicht vorbei.
Fotos: Linz Tourismus_Robert Josipovic
Linz schaut nach vorne und zurück
Allerorten finden sich Gedenktafeln. Wer hier aller geboren wurde oder gewirkt hat! Anton Bruckner sowieso, Richard Tauber und Hedwig Bleibtreu waren Linzer – ein wahrer Gedenktafel-Marathon für all jene, die die Augen in der Altstadt offen halten. Man findet Brückenkopfgebäude, die aus Steinen aus dem KZ Mauthausen gefertigt sind, Gedenktafeln für die Sudetendeutschen auf der Brücke und im Ursulinenhof eine Gedenktafel für den hier inhaftierten gewesenen Wehrdienstverweigerer Franz Jägerstätter.
Von den Göring-Werken zur Voest und Voestalpine – heute ist die „Stahlwelt“ ein Besucher-Magnet mit Erlebnisfaktor. Nur etwa 5 km vom Hauptplatz entfernt, kann man dort in eine andere Welt eintauchen – einst Göring-Werke, jetzt Technik zum Erleben und Angreifen für die ganze Familie, erweitert durch ein Zeitgeschichte-Museum, das die eigene Geschichte aufarbeiten und aufzeigen will.
Foto: Christian Holzing
Linz kann Kultur und Natur
Auf der Linzerin bekommt man einen guten Einblick und Ausblick auf Linz: Das Schiff lädt zur ausgedehnten Hafenrundfahrt durch die Werft, den Containerhafen, entlang der Erholungsgebiete, dem aufgeschütteten Donau-Badestrand, dem Urfahrener Markt, dem Donauradweg und dem Skulpturenpfad – bis man an die Traun stößt. Es gibt genug, um mit der 3-Tages- Karte Linz zwischen Kultur, Geschichte, Sport, Urfahrener Markt sowie Modernität und Technik zu schwelgen. Aber auch das „frühere“ Linz, wie ich es in Erinnerung habe, ist noch da. Dafür sorgt die Pöstlingbergbahn, die immer noch als Adhäsionsbahn die 540 hm hinan überwindet – man kann jetzt die Fahrt damit am Hauptplatz beginnen. Die Zwergerl-Grottenbahn war ebenfalls immer schon ein Besucher-Hotspot: Vor 35 Jahren das Highlight unseres Familienausflugs, heute ein nicht grundlos verhätscheltes und immer noch viel besuchtes Relikt aus alten Tagen, das ganz ohne Multimedia-Shows und Lichtspektakel auskommt.
Nicht versäumen darf man beim Weekendtrip einen Besuch im architektonisch beeindruckenden Lentos-Kunstmuseum auf der Donaulände, fast genau gegenüber dem Ars Electronica Center. Besonders abends sind die Museen mit ihrer bunten Illuminierung tolle Fotoobjekte. Auch das Linzer Schlossmuseum gibt was her. Es befindet sich in einem Renaissanceschloss aus dem frühen 17. Jahrhundert, erweitert um einen Glasaufbau mit Brasserie und einen hypermodernen zeitgenössischen Südtrakt, von dessen Terrasse man einen tollen City-Überblick hat. Und im Stadtmuseum Nordico – gleich bei der Tourist Info am Hauptplatz – findet man so manche Linzer Eigenheit zum Schmunzeln. Noch bis Ende des Jahres 2020 kann man die berühmten Mural-Harbor-Graffitis im Linzer Hafengelände im Rahmen des Projekts „Museum auf Zeit“ bestaunen, denn Linz hat auch hier im Hafen Großes vor: Geplant ist ein Ausbau mit einem neuen Hotel.
Das Landestheater Linz ist den Kultur-Freaks mittlerweile mit all seinen Häusern (Musiktheater, Schauspielhaus und Kammerspiele) ein Begriff: Man gibt Theater von Jelinek und Bernhard bis Molnár, spielt Operette und Oper, bietet Tanz und Junges Theater – ein unglaublich weites Repertoire. Sogar die eingeschworenen Wiener Musical-Fans machen hier gerne mal einen Side Step, wenn es in Linz heißt: „Wir sind Musical!“
Fotos: Linz Tourismus_Robert Josipovic
Foto: Linz Tourismus_Romeo Felsenreich
Linz liebt seine Superlative
Der Linzer Mariendom fasst mehr Menschen als der Stephansdom (übrigens kann man sich hier gerne als Eremit einmieten), 50 % der City sind Wasser und Grünflächen, Linz hat das größte Universalmuseum Österreichs an einem Ort (das Schlossmuseum) und das modernste Opernhaus Europas, das neue Musiktheater. Ein Event der Superlative ist auch die „Klassik am Dom“, wenn sich Weltstars in Linz die Hand reichen – im übertragenen Sinne. Seit 2011 wird alljährlich im Sommer aus dem Platz direkt vor dem imposanten Mariendom eine geniale Open-Air-Location mit hochkarätigen Künstlern.
Das Café Traxlmayr (das sich auch abends zur Einkehr anbietet, wenn die angesagten Lokale der City wieder mal voll sind) ist das letzte echte Kaffeehaus in Linz, das sich zur Wiener Kaffeehauskultur zählen darf und damit zum Immateriellen UNESCO-Kulturerbe. Das Interieur wurde von einem Otto-Wagner-Schüler gestaltet – eine wunderbare Oase zum Durchatmen zwischendurch, nach dem Museum und vor dem Theater etwa. Denn: Los ist etwas in Linz, o ja! Die beliebtesten Restaurants für abends sind da gerne schon morgens „ausreserviert“. Wer hätte das gedacht? Auf nach Linz!
Hotel Tipp
Das ARTE Hotel Linz ist nah genug für jeden Schuhwechsel zwischen Shopping und Kulturabend oder um kurz mal die Einkäufe abzuladen und gleich wieder auf Spritztour zu gehen. Das Ars Electronica Center, in dem man übrigens den ganzen Tag verbringen könnte, liegt gleich gegenüber und das Lentos nur einen Brückenwalk entfernt. Im Arte Hotel hat man sich den KunstFaktor zu Herzen genommen: Jede Etage wurde von einem anderen Kultur-Etablissement der Stadt gestaltet. Großes Atout im Zimmer: Ein Wasserkocher, dem man ja in Österreich sonst oft nachlaufen muss und der mir persönlich stets gelegen kommt. In den Zimmern und Studios herrscht sachliche Gemütlichkeit, ein eigener Spa-Bereich und ein Schanigarten im Hof sind genauso im Angebot wie eine eigene Tiefgarage (die man in Linz schätzen lernt) und zwei Seminarräume. Ein stylishes Haus mit viel Kultur- und Kunstaffinität – mit Museen und Restaurants um die Ecke und der Straßenbahnstation quasi vor dem Haus. Optimal für einen City-Trip!
Tipps für einen City-Trip nach Linz
Be prepared!
Kaufen: Die Linz Card inkludiert je nach Dauer die Öffis, die Bim auf den Pöstlingberg und die Museen sowie die Stahlwelt-Zeitgeschichte
Checken: Der Urban Guide Linz
Lesen: Der www.visitlinz.at – Blog
Planen: Die Visit Linz App
Schmökern: Linz Magazin
Foto: Pixabay
Erlebnisse
Höhenrausch 2020 „Wie im Paradies“: www.hoehenrausch.at
Voestalpine Stahlwelten erleben: www.voestalpine.com/stahlwelt/Stahl-erleben
Hafenrundfahrt mit der Linzerin: www.donauschifffahrt.eu/linzerin
Museum der Zukunft Ars Electronica: https://ars.electronica.art/center/de
Location, Neo-Brauerei und Events: https://tabakfabrik-linz.at
Pöstlingbergbahn mit Grottenbahn: www.linzag.at/portal/de/privatkunden/freizeitgrottenbahnpoestlingberg/poestlingberg
Der Linzer Donaustrand
Foto: Linz Tourismus
Kultur
Barocke Innenhöfe und das Landhaus innen bestaunen
Sadtmuseum Nordico: www.nordico.at
Größtes Universalmuseum: www.landesmuseum.at/de/standorte/schlossmuseum-linz.html
Landestheater Linz: www.landestheater-linz.at
Lentos Kunstmuseum: www.lentos.at/html/de/index.aspx
MAZ – Museum Auf Zeit in der Hafengalerie: Graffiti im Mural Harbor plus 3D-Erlebnisse: www.muralharbor.at
OÖ Kulturquartier: www.ooekulturquartier.at
Stifterhaus: https://stifterhaus.at
Brucknerhaus: www.brucknerhaus.at
Zeitkultur am Hafen: www.posthof.at
Foto: Pixabay
Kulinarik
Die Donauwirtinnen: www.diedonauwirtinnen.at
Café Traxlmayr: www.cafe-traxlmayr.at
K.u.K. Hofbäckerei: https://kuk-hofbäckerei.at
Skandinavisch-asiatisch im Cook: www.cook.co.at/new
Wirtshaus Rauner: www.rauner.restaurant
Bier im Figls: https://www.figls.at/de
Frühstück im Johann´s: https://www.winkler-brot.at/johanns
Direkt an der Donau: https://fischerhaeusl.at
Frau Dietrich mit dem Flair der Zwanziger: http://www.frau-dietrich.at
Legendär, das Gelbe Krokodil: https://krokodil.at
Foto: Angelika Mantler-Saul
Shoppen
Buchhandlung Alex: https://deralex.buchkatalog.at/
Shop für alles und es riecht noch gut drinnen: GEKO Linz: www.facebook.com/GekoLinzAustria
Hier findet man immer was, im s´Fachl: www.fachl.at
Kuriositäten-Flohmarkt jeden Samstag: www.linz.at/flohmarkt
Altstadt-Tipps: https://altstadt-linz.at
Nachhaltige Mode im Eco Store: www.eco-store.at
Kreativ-Hotspot und Salon Buntspecht: www.visitlinz.at/shopping/salon-buntspecht-linz