Pillerseetal

Pillerseetal

PILLERSEETAL

Ist es nicht wunderbar, dieses aufregende innerliche Kribbeln, wenn der Gedanke an den nächsten Heimaturlaub aufkeimt? Reisen wir dieses Mal gemeinsam nach Tirol und lassen uns von der atemberaubenden Bergwelt vom Alltag ablenken!

TEXT: VIKTORIA URBANEK
FOTO: CHRISTOF WILLMS

PILLERSEETAL

Ist es nicht wunderbar, dieses aufregende innerliche Kribbeln, wenn der Gedanke an den nächsten Heimaturlaub aufkeimt? Reisen wir dieses Mal gemeinsam nach Tirol und lassen uns von der atemberaubenden Bergwelt vom Alltag ablenken!

TEXT: VIKTORIA URBANEK
FOTO: CHRISTOF WILLMS

Zu den schönsten Seen der Republik gehört auf jeden Fall der Wildseelodersee. Eingebettet in einem Bergkessel, ruht er anmutig und bietet nicht nur einen grandiosen Anblick, sondern bei wärmeren Außen­temperaturen auch eine herrliche Abkühlung. Wer sich nicht hineinstürzen möchte, kann sich ein kleines Boot ausleihen, um ein wenig herumzutuckern. Um zum prächtigen See zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die bequeme Variante beginnt nach der Gondelfahrt auf den Lärchfilzkogel. Von dort aus führt ein zunächst gemütlicher Weg, der danach etwas ­anspruchsvoller wird. Aber keine Sorge, der Weg ist recht kurz, und innerhalb einer Stunde sind die 2,1 Kilometer allemal bewältigbar. Wer nach einer Herausforderung sucht, spart sich die Gondel und startet beim Parkplatz der Seilbahnen im Tal. Von dort sind es sportliche 23 Kilometer für die gesamte Runde. Egal, wie man sich entscheidet: Oben im Wildseeloderhaus erwartet einen traditionelle Tiroler Küche mit köstlicher Hausmannskost.

Tipp: Wer nach einer besonderen Übernachtung sucht, sollte die Nacht hier oben verbringen. Unbedingt vorher im Wildseeloderhaus anfragen, ob noch Betten und Zimmer verfügbar sind.

www. wildseeloderhaus.at

FOTO: HELMUT-LACKNER

FOTO: MARION PICHLER

Biathlon-WM-Pfad

Wenn im Winter in Hochfilzen der Schnee dominiert, dann reisen Spitzensportler aus der ganzen Welt an, um sich in der Disziplin des Biathlons zu messen. International hat der kleine Ort bei Langläufern und Schützen schon lange einen großen Namen. Aber nicht nur in der kalten Jahreszeit kann man sich auf die Spuren der Ausdauer- und Präzi­sionsmeister begeben. Denn ein neuer Themenweg bietet ganzjährig spannende Fakten rund um den Wintersport und seine Weltmeister. Der Biathlon-WM-Pfad startet beim ­Gemeindeamt und kombiniert eine tolle Tour auf 15 Kilometern mit den schönsten Spots in und um Hochfilzen. ­Gekonnt werden Infos mit einer Rätsel-Rallye verbunden, und auch Augmented Reality kommt zum Einsatz. Also unbedingt das Smartphone aufgeladen mitbringen und sich bei den einzelnen Stationen noch mehr Infos holen.

Tipp: Wer ins Pillerseetal mit den Öffis anreist, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern profitiert auch vor Ort. Denn der Nahverkehr ist hier in der Region gut ausgebaut. In Kombination mit dem gratis Bahnhofshuttle lässt sich der Urlaub stress- und staufrei genießen.

www.kitzbueheler-alpen.com

Buchensteinwand

Eine Wanderung auf die Buchensteinwand im Pillerseetal sollte auf der To-do-Liste jedes Natur- und Wanderliebhabers stehen. Von verschiedenen Seiten aus führen Wanderwege hinauf. Einer davon startet direkt beim Parkplatz des Sessellifts auf die Buchensteinwand in St. Jakob. Etwas mehr als 2 Stunden dauert die aussichtsreiche Tour durch eine atem­beraubende Landschaft. Schon von Weitem eröffnet sich der Blick auf das weltweit größte begehbare Gipfelkreuz, das Jakobskreuz. Mit einem Lift sind seine vier Aussichtsterrassen für jeden gut erreichbar. Einmal oben angekommen, tut sich ein unglaublicher Panoramablick auf die umliegenden Kitzbüheler Alpen auf. Sogar der Großglockner ist an Schönwetter-Tagen in der Ferne erkennbar. Also unbedingt Zeit dafür einplanen!

Tipp: Wer gerne früh aus den Federn steigt, sollte die Wanderung so anlegen, dass er zur richtigen Zeit oben ankommt, um der Sonne zuzusehen, wie sie über die umliegenden Bergkämme klettert.

www.bergbahn-pillersee.com/de

FOTO: ANDREAS LANGREITER

VIKTORIA URBANEK
REISEBLOGGERIN

Als Reisebloggerin hat Viktoria Urbanek bereits viele (ferne) Länder erkundet. Welches Reiseziel landet bei der Weltenbummlerin an der Spitze?

Österreich! Ende 2020 hat sie No Kangaroos – Der Österreich Podcast ins Leben gerufen und macht sich seitdem alle zwei Wochen auf die Suche nach einzigartigen Erlebnissen in der Heimat. Ihre Tipps teilt sie nicht nur regelmäßig im Podcast, sondern ebenso mit allen LIKE-IT-LeserInnen.

www.nokangaroos.at/spotify
www.nokangaroos.at

Fast wie am Amazonas

Fast wie am Amazonas

FAST WIE AM AMAZONAS

Überwältigende Naturerlebnisse und Landgänge in einigen der spannendsten Länder Südamerikas prägen die Kreuzfahrt durch den Panamakanal.

Text und Fotos:  Gerhard von Kapf

Der Phönix ziert als Symbol für die Schönheit und das Glück den Rumpf der NCL Joy. Der renommierte chinesische Künstler Tan Ping entwarf die Verzierung des Kreuzfahrtschiffes mit dem mythischen Vogel.

Fastwie am Amazonas

Überwältigende Naturerlebnisse und Landgänge in einigen der spannendsten Länder Südamerikas prägen die Kreuzfahrt durch den Panamakanal.

Text und Fotos:  Gerhard von Kapf

Der Phönix ziert als Symbol für die Schönheit und das Glück den Rumpf der NCL Joy. Der renommierte chinesische Künstler Tan Ping entwarf die Verzierung des Kreuzfahrtschiffes mit dem mythischen Vogel.

Am Ende ist nichts überwältigender als die Natur. Beim Anblick des Regenwaldes verstummen die Gespräche, starren die Passagiere gebannt auf das undurchdringliche Grün, das sich links und rechts des Panamakanals bis ins vermeintlich Unendliche erstreckt. Die Passage der künstlichen Schifffahrtsstraße zwischen dem Pazifischen und dem Atlantischen Ozean ist der Höhepunkt einer Kreuzfahrt mit der Norwegian Joy von Orlando bis Los Angeles und noch beeindruckender als vermutet. Zwei Wochen sind die Gäste auf einer Strecke unterwegs, die neben sechs Seetagen Landgänge in einigen der spannendsten Länder Südamerikas ermöglicht. So läuft die Joy das kolumbianische Cartagena an, stoppt in Panama City, legt in Guatemalas Puerto Quetzal und den mexikanischen Städten Acapulco, Puerto Vallarta sowie Cabo San Lucas an.

Der Panamakanal allerdings ist einer der ganz großen Höhepunkte diese Tour. Er wird auch als das achte Weltwunder bezeichnet. Das mag übertrieben sein, doch ein technisches Meisterwerk ist er auf jeden Fall. Die 84 Kilometer quer durch Panama ersparen der Seefahrt bereits seit 108 Jahren die gefährliche Passage um das Kap Horn und einen Umweg von 15.000 Kilometern. Für die Kreuzfahrt-Branche dagegen ­stehen auf diesem Streckenabschnitt vor allem die unvergesslichen Eindrücke im Fokus und – auch wenn das ausgerechnet auf einem künst­lichen Wasserweg ein wenig paradox erscheinen mag – die Nähe zur ­Natur.

Über weite Passagen des Kanals dominiert das satte Grün des Regenwaldes. Kleine Strände mit roter Erde gehen direkt über in eine Vegetation, die jeden Zentimeter nutzt, um zu wachsen, zu blühen und sich dem Himmel entgegenzustrecken. Ein wenig entsteht sogar bisweilen der Eindruck, als befände man sich am Amazonas. Selbst wenn die Papageien fehlen, keine Affen in den Bäumen klettern und sich die ­Krokodile ­ohnehin an ruhigere Stellen in den Seitenarmen verdrückt haben, ist eines sicher: Wer noch nicht auf dem wasserreichsten Fluss der Erde unterwegs gewesen ist, hat spätestens jetzt ein neues Ziel.

Die NCL Joy allerdings kommt für eine Fahrt auf dem Amazonas schon aufgrund ihrer enormen Größe nicht in Frage. Bis zu 3804 Passagiere kann das 333 Meter lange Kreuzfahrtschiff, das in diesem Winterhalbjahr meist zwischen Atlantik und Pazifik unterwegs ist, an Bord nehmen. Das Publikum ist zum Großteil amerikanisch, und das spiegelt sich im Unterhaltungsprogramm wider. Entertainment ist elementarer Part einer Kreuzfahrt auf der Joy, wo auch tagsüber auf dem Pooldeck mal eine Karibikband spielt, danach ein DJ auftritt oder ein Wettbewerb um die schönste männliche Wade stattfindet. Abends spielen in den Bars teils exzellente Musiker wie die „Ocean Five“, und im Theater verblüfft das ukrainische Pärchen Slava und Yuliia mit einer so überragenden Seilakrobatik-Show, dass der Auftritt mit Ovationen im Stehen endet.

Gegensätze: Während im Teppanyaki-Restaurant Spaß und Entertainment angesagt sind, verspricht die Observation Lounge ruhige Momente – und einen Panorama-Blick aufs Meer.

Zwei Tage später lockt dann wieder der Regenwald. Direkt am Fluss und inmitten des Chagres Nationalparks liegt das Dorf der Embera, eines indigenen Volkes, das in Panama aus noch gut 7000 Menschen besteht. Es kann lediglich mit dem Boot erreicht werden, doch die Emberas sind gut organisiert und ein junger Einheimischer fährt die Gäste mit seinem motorisierten Langkanu durch den Regenwald. Diesmal geht es hautnah am Ufer entlang, an flachen Bäumen, ­deren Äste bis ans Wasser reichen, und an dichtem Schilf.

Flamingos und Papageien empfangen die Reisenden in Cartagena. Der Ausgang des kolumbianischen Hafens ist eine Mischung zwischen tropischem Park und zoologischem Garten.

Die Anlegezeiten sind auf dieser zweiwöchigen Route teils zu knapp bemessen. Beim ersten Stopp in Cartagena beispielsweise bleiben gerade fünf Stunden an Land – abzüglich der Zeit, vom Schiff zu kommen, und der halben Stunde vor der Abfahrt, in der die Passagiere wieder an Bord sein müssen. Immerhin hat NCL das Problem erkannt und versprochen, künftig generell die Anlegezeiten zu verlängern.

Speziell beim ersten Stopp dieser zweiwöchigen Kreuzfahrt in Cartagena hätten allerdings selbst zwei Tage Aufenthalt nicht ausgereicht, um die Stadt ausreichend genießen zu können. Die spanisch geprägte kolumbianische Hafenstadt mit ihrer imposanten Skyline zieht die Besucher ­bereits beim Einlaufen in ihren Bann. Das historische Zentrum schließlich ist ein einziges Fest der Farben. Opulenter Blumenschmuck und ­Palmen stehen auf den Balkonen der farbenfroh gestrichenen Häuser, knallbunt gekleidete Marktfrauen versuchen, Körbe voller Obst zu verkaufen. Üppig bepflanzte Plätze mit grün ­gestrichenen Bänken laden zu einer Pause ein, und die stets präsente lateinamerikanische Musik in den Fußgängerzonen lässt ahnen, dass der Ruf von Cartagena, die schönste Stadt Südamerikas zu sein, tatsächlich stimmen könnte.

 

Schon die Einfahrt in die Bucht von Cartagena ist faszinierend. Vorbei an einer einstigen Festung, legt das Schiff schließlich gut 30 Taxi-Minuten von der Altstadt entfernt an. Die Skyline allerdings gehört einem neueren Stadtteil, von dem die meisten Touristen nichts mitbekommen.

„Wir arbeiten schon seit 1984 mit Touristen“, sagt Claudio Chami, der „Lokal Chief“ des 120 Einwohner großen Dorfes: „Die Einnahmen helfen uns finanziell, gleichzeitig können wir so unsere Traditionen bewahren.“ Gut möglich, dass die jungen Leute ansonsten keine Lust mehr hätten, die traditionellen Trachten zu tragen. So aber sind in die Kurzvorträge über die Lebensweise der Embera, die Handarbeiten, die Tänze und die Zubereitung der kleinen Mahlzeit – gebratene Fischfilets und frittierte Bananen – die meisten Einwohner eingebunden.

Mehr Auswahl gibt es, wenn die Passagiere wieder an Bord sind. NCL ist bekannt für vielseitige und vor allem sehr gute Küche – und dafür, dass die Kreuzfahrer keine festen Tischzeiten einhalten müssen. So können die Gäste auf der Joy ­neben dem opulenten „Garden“-Buffet auch spontan zwischen den beiden niveauvollen ­Servicerestaurants Savor und Taste wählen ­sowie dem deutlich größeren Manhattan. Hier wird ebenso am Tisch bedient wie in den aufpreispflichtigen Spezialitäten-Restaurants, die mit ­edlem Ambiente glänzen und französische Küche, Meeresfrüchte, Steaks oder italienische Speisen auf hohem kulinarischem Niveau servieren.

Auch Pelikane lieben die Früchte des Meeres, insbesondere, wenn man sie ihnen schon fast auf dem Silbertablett darbringt wie am Strand von Acapulco. Das Spektakel ist unglaublich und ­keine 500 Meter von der Anlegestelle entfernt: Zehn Fischer ziehen in kräftezehrender Arbeit ein gewaltiges Netz von Hand an Land, während sich gut 100 Pelikane kurz vor dem endgültigen Einholen auf die nun zusammengepferchten ­Fische stürzen, als würde sich plötzlich das Tor zum Schlaraffenland für sie öffnen, als wäre der Moment eine Einladung, mit dem langen Schnabel nun die besten Stücke herauszupicken. ­Keine Frage, dass es die Fischer nun eilig haben, das Netz an den Strand zu ziehen. Es ist ein Wettkampf, der sich tagein, tagaus gleich mehrfach wiederholt – und mindestens so spannend ist wie der Besuch bei den legendären Klippenspringern.

Ein täglich wiederkehrender Kampf: Pelikane versuchen, den Fischern die dicksten Brocken wegzuschnappen, bevor das Netz sicher an Land ist.

Julio Cesar Laurenzo allerdings würde da heftig widersprechen. Der 40-Jährige ist einer der erfahrensten Klippenspringer von Acapulco. „Klippenspringer zu sein, das ist bei uns eine Familientradition“, sagt er mit spürbarem Stolz: „Schon mein Großvater hat mich in die Geheimnisse eingeweiht.“ Viermal täglich ist Showtime. Die Springer klettern bis zu 26 Meter hoch auf den Felsen mit der kleinen Marienkapelle, während unten, auf den Plattformen und Treppen, Hunderte Zuschauer bereits beim waghalsigen Aufstieg bangen. ­Immer größere Spannung baut sich auf, wenn einer der Springer die Schultermuskulatur lockert, danach reglos in extremer Konzentration auf einem der schmalen Absätze steht, die Arme nach vorne hebt und sich plötzlich vom Felsen abstößt. Erst wenn er sicher per Hecht ins Wasser eingetaucht ist, entlädt sich die Anspannung in erleichterten Jubel.

„Als 15-Jähriger bin ich erstmals gesprungen“, sagt Julio: „Seitdem arbeite ich hier als Profi.“ Dass der Beruf Klippenspringer nicht ungefährlich ist, hat er vor Kurzem wieder einmal am ­eigenen Leib erlebt. „Ich bin beim Hochklettern an einem glitschigen Felsvorsprung abgerutscht und für Sekunden nur noch mit einem Finger am Fels gehangen.“ Ein paar Tage Pause brauchte er nach dem Schock und stieg dann wieder hinauf. „Das ist schließlich mein Beruf“, sagt er und unterschreibt nach seinem Sprung gut gelaunt die Souvenir-T-Shirts für die Touristen.

Nervenkitzel gibt es auch an Bord der Joy. Die steile Wasserrutsche mit einem Looping weit über der Bordwand ist spektakulär, doch vor allem der Einstieg über das lange Fallrohr fordert Überwindung. Motorsportfans dagegen lockt die zweistöckige Kart-Bahn. Insbesondere das Einfahren in die Außenkurven ist ein wenig gruslig: Der Blick schweift für den Buchteil einer Sekunde weit über das Meer, ehe man das Steuer nach links reißt. Ein Gefühl wie einst in der Achterbahn.

Nach Puerto Quetzal in Guatemala und dem mexikanischen Puerto Vallarta ist Cabo San Lucas der letzte Anlaufpunkt vor dem Ende der Route in Los Angeles. Die mexikanische Hafenstadt ist eines der attraktivsten Ziele dieser Kreuzfahrt. Die Stadt an der südlichsten Spitze der Baja California fasziniert mit dem Felsbogen El Arco in den Meeresklippen, der Playa del Amor und den nahe liegenden Buchten mit ihren hellen Sandstränden. Man kann nach einem kurzen Fußmarsch von der Anlegestelle der Tenderboote im Golf von Kalifornien baden oder nach einem weiteren viertelstündigen Spaziergang die Füße in den Pazifik strecken. Zwar ist Baden aufgrund der starken Unterströmung hier verboten, dennoch lohnt sich der Weg. Schließlich ist diese ­Seite der Halbinsel noch attraktiver als die ­gegenüberliegende und überrascht mit spektakulären, abgerundeten Sandsteinformationen, die an die Seychellen erinnern.

Es ist zudem ein nahezu exklusives Vergnügen, hier auf das Meer zu blicken, da auf dem breiten Strand nur eine Handvoll Menschen unterwegs ist. Erstaunlich ist das, aber umso bemerkenswerter. Auch im Rahmen einer Kreuzfahrt gelingt es immer wieder, besonders schöne Plätze dieser Erde ohne jeden Rummel und ganz in Ruhe zu genießen.

Wem Hollywood zu touristisch ist, der findet in Los Angeles in Venice Beach ein faszinierendes Wohnviertel mit vielen kleinen Kanälen. Oder läuft an der Strandpromenade entlang in Richtung des Muscle Beach, wo einst Arnold Schwarzenegger den Fitness-Boom auslöste und auch noch heute immer wieder vorbeijoggt.

Die Kirche der Jungfrau von Guadeloupe in Puerto Vallarta begeistert kunstsinnige Menschen mit Malereien von Daniel Lechón.

Anreise

Orlando ist ab Frankfurt nonstop in zehn Stunden erreichbar, der Rückflug ab Los Angeles dauert etwa eine Stunde länger. Preis bei Lufthansa zwischen 850 und 1200 Euro. Eine ungefragte Umbuchung auf Eurowings Discovery ist möglich.

Einreise in die USA und die jeweiligen Häfen

Das für die USA obligatorische ESTA-Zertifikat ist notwendig, in Bezug auf Corona-Zertifikate müssen unbedingt die aktuellen Bestimmungen erfragt werden.

Die Norwegian Cruise Line bietet auf verschiedenen Schiffen Kreuzfahrten durch den Panama­kanal an.

Preisbeispiel

11 Tage Innenkabine ohne Flug 1135 Euro p. p.,
mit Getränke-, Internet-Paket, Spezialitäten-
restaurants und 50-Euro-Ausflugsgutschein pro
Hafen 1434 Euro. www.ncl.de.

Tipp

Ausflüge entweder schon zu Hause oder im Falle von hohem Bordguthaben unmittelbar nach dem Einschiffen buchen. Vieles ist danach ausverkauft.

Beste Reisezeit

Von Dezember bis März.

 

Zentralschweiz

Zentralschweiz

ZENTRALSCHWEIZ –

LUZERN

Luzern gilt als das Tor zur Zentralschweiz – nirgendwo sonst in der Schweiz findet man so viel auf so kleinem Raum: die Stadt, die Berge und den See und damit Ausgangspunkte für viele Ausflüge.

Text: Petra Plachy

ZENTRALSCHWEIZ –

LUZERN

Luzern gilt als das Tor zur Zentralschweiz – nirgendwo sonst in der Schweiz findet man so viel auf so kleinem Raum: die Stadt, die Berge und den See und damit Ausgangspunkte für viele Ausflüge.

Text: Petra Plachy

Foto: MYSWITZERLAND

Foto: MYSWITZERLAND

Die Zentralschweiz ist eine beliebte Urlaubsdestination, weil das mächtige Bergmassiv mit Pilatus und Rigi zum Wandern und der Vierwaldstättersee mit seinen gepflegten nostalgischen Raddampfern zum Entspannen einladen. Direkt am See liegt auch ein malerischer Platz, der mit der österreichischen Geschichte verbunden ist. Der Schwurplatz der Eidgenossen bei der Rütliwiese ist fester Bestandteil der Schweizer Identität. Hier trafen einander im August 1291 die Bürger der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden, um sich gegenseitig Beistand zu schwören. Anlass war der Kauf von Luzern durch den Habsburger Rudolf I. im April desselben Jahres. Luzern selbst trat 1332 als vierter Kanton dem Bündnis bei. Seitdem hat der See von diesen vier Waldstätten seinen Namen.

 

LUZERN

Für eine komfortable Anreise eignet sich ein Swiss-Flug nach Zürich. Von dort fährt man mit der Bahn direkt vom Flughafen in etwa 60 Minuten nach Luzern und steigt am Hauptbahnhof, der am Vierwaldstättersee und neben der Schiffsanlegestelle gelegen ist, aus. Bereits beim Verlassen des Bahnhofs spürt man das Flair dieser Stadt, in der neben zeitgemäßer Architektur auch noch zahlreiche Häuser aus der Belle Epoche am Seeufer wie auch entlang des Flusses Reuss stehen. Flaniert man an den Flussufern entlang, findet man hübsche Lokale für eine ­Erfrischung zwischendurch. Luzern ist der weltweit größte Handelsplatz für Uhren. F. Bucherer gehört beispielsweise seit 1888 zu den wenigen Schweizer Uhrenherstellern, die nach wie vor im ­Besitz der Gründerfamilie sind und deren Geschäft in der Altstadt reichlich Touristen anzieht. 

Das Wahrzeichen von Luzern – die Kapellbrücke – gilt als älteste bedeckte Brücke Europas. Sie wurde im 14. Jahrhundert gebaut und war ursprünglich Teil der Stadtbefestigung. Foto: MYSWITZERLAND

Die Kapellbrücke

Ins Auge springt sehr schnell das Wahrzeichen von ­Luzern, die Kapellbrücke. Sie gilt als eine der bekannteste Brücken Europas. Wäre sie nicht 1993 großteils einem Brand zum Opfer ­gefallen, wäre sie die älteste überdachte Brücke Europas. In der Rekonstruktion kann man die wenigen noch erhaltenen Giebelbilder bewundern. Diese zeigen die ­Geschichte der Stadt Luzern. Auf 204 Metern überspannt die Brücke die Reuss und verbindet die Altstadt mit der Neustadt. Markant ragt daneben der 34,5 Meter hohe Wasserturm empor. Er diente über die Jahrhunderte als Wachturm, Stadtarchiv, Schatzkammer und Kerker.

www.luzern.com/de/highlights/die-stadt/kapellbruecke

Die Spreubrücke

Das Gegenstück zur Kapellbrücke ist flussabwärts die kürzere, im Stadtbild weniger dominante Spreubrücke. In ihren Giebeln hängen 45 Holztafeln aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie zeigen einen Totentanz. Der Name der Brücke leitet sich von der herabfallenden Spreu ab, denn in ihrer Mitte standen im 13. Jahrhundert Mühlen. Es wundert daher nicht, dass am Ende der Brücke das Pfisterhaus steht, das Innungshaus der Bäcker, ein großes Bauwerk aus der Renaissance, das nicht zu übersehen ist. Gleich daneben ist das Rathaus. Etwa 70 Meter entfernt befindet sich in der heutigen Furrengasse 19 das älteste Wirtshaus der Stadt, das Weisse Kreuz. Diese Häuserzeile wurde um 1260 erbaut und beherbergt heute ein Hotel und eine ausgezeichnete Pizzeria. www.luzern.com/de/highlights/sehenswuerdigkeiten/die-spreuerbruecke

Die Museggmauer

Die Museggmauer, ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert, mit ihren neun unterschiedlichen Türmen sollte bei einem Stadtspaziergang nicht fehlen. Heute misst die Mauer noch 870 Meter, da 1960 das äußere Wegistor abgerissen wurde. Der Blick von der alten Verteidigungsmauer, die auch nationales Denkmal ist, sucht seinesgleichen. Beeindruckend ist das Bergpanorama über die Stadt hinweg und über den See. www.museggmauer.ch

Traumhafter Ausblick von der Muggemauer auf den Vierwaldstättersee. Foto: Petra Plachy

Das Löwendenkmal

Unweit des östlichsten Turms, des Dächliturms, findet man im Gletschergarten das 1821 eingeweihte, imposante Löwendenkmal. Die Geschichte hinter dem Werk ist traurig und wurde zur Zeit der Entstehung viel diskutiert. Daher dient der von einer Lanze durchbohrte, sterbende Löwe auch als Mahnmal gegen Gewalt und Krieg. Es ist den zahlreichen Schweizer Söldnern und speziell denen zur Zeit der französischen Revolution gewidmet. In 300 Jahren stellten die Schweizer mehr als 500.000 Söldner für die französischen Könige, 60 Prozent kehrten nicht mehr heim. www.luzern.com/de/highlights/sehenswuerdigkeiten/das-loewendenkmal

In einer der idyllischen Parkanlagen im Zentrum der Stadt findet man den „Löwen von Luzern“ in einer Felsgrotte. Foto: MYSWITZERLAND

Sammlung Rosengart

Dieses Museum beherbergt auf drei Etagen Werke von ca. 25 Künstlern. Der Kunsthändler Siegfried Rosengart pflegte freundschaftlichen Kontakt mit verschiedenen Künstlern wie Pablo Picasso, Paul Klee, Joan Miró, Marc Chagall und Henri Matisse und baute zusammen mit seiner Tochter Angela die private Sammlung mit weit über 300 Exponaten der Modernen Kunst auf. Die 180 Werke von Picasso und die 125 von Paul Klee bilden den Schwerpunkt der Sammlung. 1992 gründete Angela Rosengart in Luzern die Stiftung ­Rosengart, um die Kunstsammlung zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Sammlung ist seit dem Jahr 2000 in der ehemaligen Nationalbank, einem neoklassizistischen Gebäude, untergebracht. www.rosengart.ch

Die Sammlung Rosengart – ein Zentrum der Klassischen Moderne – zeigt einzigartige Werke von mehr als 20 weltberühmten Künstlern des Impressionismus und der Klassischen Moderne. Foto: Petra Plachy

Das Verkehrshaus

Ein Museum, das vor allem Männerherzen höherschlagen lässt, ist das Verkehrshaus der Schweiz. Das vielseitige Verkehrs- und Kommunikationsmuseum ist mit seiner großen Sammlung von Lokomotiven, Autos, Schiffen und Flugzeugen das meistbesuchte Museum in der Schweiz. Zusätzlich beherbergt es ein Planetarium. www.verkehrshaus.ch

Erlebbar und abwechslungsreich zeigt das meistbesuchte Museum der Schweiz – das Verkehrshaus – die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Mobilität.
Foto: MYSWITZERLAND

DER PILATUS

In Alpnachstad, 15 Minuten von Luzern entfernt, geht es mit der 1889 in Betrieb genommenen Zahnradbahn steil bergauf. Da die Steigung teilweise bis zu 48 Prozent beträgt, ist sie die steilste Bahn ihrer Klasse in der Welt, und schon deshalb empfiehlt sich die halbstündige Bergfahrt zum Pilatus Kulm. Saison hat diese Bahn von Mitte Mai bis Mitte November. Den mehr als 2.100 Meter hohen Pilatus kann man als Hausberg von Luzern bezeichnen. Sportliche Berggeher schaffen den Anstieg in 4 Stunden. 1868 war das noch etwas anders. Queen Victoria „bestieg“ den Pilatus zusammen mit 8 ihrer Bediensteten mit Hilfe von Maultieren. Heute stehen auf dem Pilatus Kulm 2 Hotels: das historische Berghotel Pilatus-Kulm***S aus dem Jahr 1890, das 2010 saniert wurde, und das Hotel Bellevue. In erstem wurde der große Speisesaal nach Queen Victoria benannt.

Bekannt ist der Pilatus für seinen spektakulären Sonnenaufgang mit Blick über den Vierwaldstättersee. Dafür muss man sich den Wecker sehr früh stellen. Je nach Jahres­zeit kann das bereits um 5 Uhr morgens sein. Wer das Spektakel in vollen Zügen genießen möchte, wandert am besten ein paar Minuten auf einen der beiden gut gesicherten Gipfel. Aber es ist nicht nur die Bergromantik, die einen zum ­Pilatus lockt, sondern auch der Nervenkitzel im Seilpark mit seinen neun Parcours in vier Schwierigkeitsgraden, dem Dragon-Glider (ähnlich einem Flying Fox) und einer mehr als 1,3 km langen Sommerrodelbahn. Zu erreichen ist der Park bei der Talfahrt vom Pilatus mit der Luftseilbahn.
Weitere Infos unter: www.pilatus.ch

Wettermacher, Drachensitz, Riesenheimat und Herrschergrab: Der Luzerner Hausberg Pilatus ist einer der sagenumwobensten Orte der Zentralschweiz. Und einer der schönsten. An klaren Tagen bietet er ein Panorama mit 73 Alpengipfeln. Frühaufsteher können einen fulminaten Sonnenaufgang mit Blick auf den Vierwaldstättersee erleben.
Foto: MY SWITZERLAND

1889 in Betrieb genommen, bis zu 48 Prozent Steigung, rund 30 Minuten Fahrzeit: Das ist die steilste Zahnradbahn der Welt in Zahlen. Sie erklimmt Meter für Meter den Weg von Alpnachstad nach Pilatus Kulm, vorbei an blühenden Alpenwiesen und markanten Felsformationen. Foto: MY SWITZERLAND

Das Tomlishorn ist der höchste Gipfel des Pilatusmassivs der Emmentaler Alpen bei Luzern. Es ist von der Bergstation der Pilatusbahnen leicht zu erreichen. Sportliche nehmen eine der vielen Wanderrouten, um den Gipfel zu erklimmen. Ein grandioser Ausblick ist garantiert! Foto: MY SWITZERLAND

AUSFLUGSTIPP

Ein Ausflugziel, bei dem man sich bei einer Bootsfahrt entspannen kann, aber auch ein wenig Bewegung macht, ist der Schwurplatz bei der Rütliwiese. Auch wenn die Schweizer Friedrich Schiller in der Nähe der Rütliwiese am Seeufer einen Gedenkstein gesetzt haben: durch die „hohle Gasse“ aus Wilhelm Tell geht man dort nicht.
Nach knapp 2 Stunden, von Luzern ausgehend, legt das Schiff neben dem ältesten Parlament der Schweiz, dem Treibhaus, an. Wo sich um 1860 noch begüterte Touristen auf Sänften hinauftragen ließen, erreicht man jetzt in 8 Minuten die Bergstation der Treib-Seelisberg-Bahn. Von dort spaziert man etwa 60 Minuten bergab. Der Ausblick bei der einen oder anderen Kehre gibt ein wunderbares Bild des türkisen See, der sich vom satten Grün der Bäume auf den Hängen rundum abhebt. Unmittelbar vor dem Schwurplatz liegt das Restaurant Rütlihaus mit regionalen Spezialitäten wie der Schlorziflade mit Vanilleeis und Schlagobers, aber auch Hauptspeisen vom eigenen Bio-Hochlandrind oder fangfrischen Fischen – einkehren lohnt sich! Mit einem der fünf Raddampfer geht es zurück nach Luzern. Mitten im See sieht man in der Ferne den Gipfel der Eiger Nordwand leuchten. Auch wenn es dorthin jetzt zu weit ist, drängt sich die Gewissheit auf, dass es noch einiges zu erkunden gäbe. Aber die Zeit wird knapp, denn wer Uhren produziert, ist auch für Pünktlichkeit bekannt! Weitere Ausflugsziele unter: www.myswitzerland.com/reiseziele

Der SWISS TRAVEL PASS

Entdecken kann man die Schweiz am besten mit dem Swiss Travel Pass – er bringt einen in die schönsten Gegenden. Mit dem Pass hat man nicht nur freie Fahrt auf Bahn, Bus und Schiff, sondern profitiert auch von vielen zusätzlichen Vorteilen.

Auf einen Blick:

  • Freie Fahrt mit Bahn, Bus und Schiff.
  • Freie Fahrt in Panoramazügen.
  • Freie Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in mehr als 90 Schweizer Städten.
  • Freier Eintritt in mehr als 500 Museen.
  • Inkludierte Bergausflüge: Rigi, Stanserhorn und Stoos.
  • Bis zu 50 Prozent Ermäßigung auf weitere Bergausflüge.
  • Bis zu 30 Prozent Ermäßigung auf SBB RailAway Angebote.

Weitere Informationen unter:
www.myswitzerland.com
www.luzern.com
www.lakelucerne.ch
www.swiss.com
www.swisstravel.com

Südafrika

Südafrika

Südafrika – Reisen mit Sinn

Die DAKTARI Bush School & Wildlife Orphanage am Rande des
weltberühmten Krüger-Nationalparks in Südafrika bietet Volontären die einzigartige Möglichkeit, Schulkinder dafür zu begeistern, ihre Umwelt zu lieben und zu schützen.

Text: Isabel Doppelreiter

Foto: Seit 2006 konnten auf DAKTARI bereits mehr als 4.000 Kinder unterrichtet werden.
Foto: Seit 2006 konnten auf DAKTARI bereits mehr als 4.000 Kinder unterrichtet werden.

Als ich zum ersten Mal den Namen ­DAKTARI bei einer meiner unzähligen ­Afrikareisen höre, muss ich sofort an die Fernsehserie denken. Wahrscheinlich ­haben nämlich Judy, die Schimpansen­dame, und der schielende Löwe Clarence immens dazu beigetragen, dass ich überhaupt diesen Drang entwickelt habe, dieses Land so oft und ausgiebig zu bereisen.
Das DAKTARI, das ich später kennenlernen darf, ist aber alles andere als nur im Fernsehen. Eingebettet in den afrikanischen Busch, finde ich zwischen ­Marula- und ­Jacaranda-Bäumen, die begehrten Schatten spenden, ein kleines Camp. Umringt von sechs Hektar wildem Buschland, Büffeln, Impalas, Giraffen und Gnu-Herden, lebt man hier ein Leben wie einst schon Dr. Marsh Tracy als Daktari – auf Swahili ist das das Wort für „Arzt, Doktor“ – in der Serie unserer Kindheit.

Pflegemutter Isabel mit der wenige Tage alten Rappenantilope Mitsouko.

Die zahmen Klippschliefer Bubba, Popcorn und Caline stehlen einem das Essen vom Teller, wilde Bushbabys springen von einem Dachbalken zum anderen. Der kleine Warzenschweinbub Boris verzaubert mit seinen Fußball-Allüren. Kai, das Eichhörnchenbaby, ruft lautstark alle drei Stunden nach seiner Milch und auch all die anderen Tiere, die entweder zum Aufpäppeln gebracht werden oder Bewohner auf Lebenszeit sind, verlangen spannende 16-Stunden-Tage von allen Anwesenden.

Man trifft sich um halb sieben zum morgendlichen Kaffee in der gemeinsamen Lapa, dem Zentrum der kleinen solarbetriebenen Anlage. In dieser ruhigen Morgenstunde werden sämtliche Aufgaben des Tages verteilt. Jeder packt mit an, seien es Michèle und Ian, die Gründer von DAKTARI, die wenigen Angestellten oder die internationalen Freiwilligen, die meist für durchschnittlich drei Wochen am Stück Teil dieses einzigartigen Lebens im afrikanischen Busch sein möchten. Umgerechnet 500 Euro kostet eine Woche auf DAKTARI, inklusive Unterkunft in einem Rondavel mit jeweils drei Betten, drei Mahlzeiten pro Tag (auch vegetarisch und vegan ist möglich), Tee, Kaffee und Wasser, das durch das lokale Bohrloch Trinkwasserqualität hat.

Auch Warzenschweinbabys wollen frühstücken.

Je länger man bleibt, desto günstiger kommt einen die Woche, und sollte man sich sogar dazu entschließen, länger als neun Monate zu bleiben, ist der Aufenthalt kostenlos.

Die meisten kommen, um unterprivilegierte Kinder aus den lokalen Gemeinden zu unterrichten. Jeweils acht Kinder bleiben Montag bis Freitag ebenfalls im Camp und werden unter anderem in den Bereichen Umwelt- und Tierkunde, Jobmöglichkeiten, Public Speaking und Recycling unterrichtet. Die frühen Vormittage und späteren Nachmittagsstunden werden voll und ganz den Tieren gewidmet. Gemeinsames Ausmisten und Füttern fördert den Zugang der Kinder zu Afrikas Tierwelt. Ich habe hier noch kein Kind erlebt, das nicht über das ­ganze Gesicht strahlt, wenn Tiki, das Erdmännchen, ihm in Sekundenschnelle jegliche Scheu nimmt. Seine eher aufdringliche Art, Streicheleinheiten zu erhaschen, lässt jedes Herz schmelzen.

Ich entscheide mich gegen eine Lehrertätigkeit im Klassenzimmer und schenke meine gesamte Aufmerksamkeit den vierbeinigen Bewohnern DAKTARIS. Ich a­ssis­tiere jedoch regelmäßig bei der Interaktion der Kinder mit den Tieren, und es ist unglaublich schön, beobachten zu können, wie sich der Zugang zu den Lebewesen ihres Landes mit jedem Tag verbessert und verändert.

Die Instandhaltung aller Gehege und die Pflege der teils verletzten Tiere ist bei fast 40 Grad im Schatten anstrengend und kräfteraubend. Der belohnende Aspekt überwiegt jedoch zweifellos.

Bubba & Caline erhaschen Streicheleinheiten.

Frühstück mit Eichhörnchen.

Die Erfahrungen meiner etlichen Afrikareisen werden gebündelt benötigt, als wir ein zwei Tage altes Rappenantilopenbaby, das von seiner Mutter verstoßen wurde, zur Aufzucht bekommen. Innerhalb kürzester Zeit werde ich Mama und meine Tage werden von den Fütterungsintervallen, der richtigen Temperatur des Fläschchens, zahllosen Liebkosungen und Muskeltrainings für die noch staksigen Beinchen bestimmt. Die wenige Zeit, die dazwischen bleibt, wird von allen anderen Vierbeinern oder geflügelten Bewohnern in Anspruch genommen. Um allen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, braucht es kreative Ideen, die den Alltag durch Futterspiele, Ablenkung und Spiel spannend und ausgiebig gestalten.

Dieses kleine Refugium, nur eine Stunde vom Krüger-Nationalpark entfernt, ist ein bunter, fröhlicher Mix aus allen Kulturen und Sprachen, wo man nicht nur sein eigenes Alter vergisst und Freunde fürs Leben findet, sondern auch abseits aller westlichen Luxusgüter ganz schnell und ganz intensiv zu sich selbst finden kann.

Wenn man abends die unzähligen Geräusche des afrikanischen Busches in sich aufsaugt und bei einem kühlen Glas Wein der Sonne beim Untergehen zusieht, erfüllt einen das schöne Gefühl, etwas dazu beigetragen zu haben, dass unsere Welt morgen ein kleines bisschen besser ist.

Banchee, das Thickertail-Bushbaby, hat auf DAKTARI sein Zuhause gefunden.

Die Geschichte von DAKTARI

Michèle, eine gebürtige Französin, und Ian, ursprünglich aus Simbabwe, treffen einander, als Michèle ihren Traum verwirklicht und eine Reise nach Südafrika unternimmt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebe, die stärker nicht sein kann – wie zwei Löwenherzen in einer Brust. Recht rasch wird geheiratet, und während sie gemeinsam verwaiste Löwen-, Elefanten-, Antilopen- und Gepardenbabys für verschiedene Farmen aufziehen, wächst der unbändige Wunsch, eine eigene Wildtierauffangstation zu gründen. Doch wie fast immer im Leben, muss zuerst eine Möglichkeit gefunden werden, um genug Geld dafür zu verdienen.

Die beiden eröffnen ein Restaurant in Hoedspruit, der kleinen Stadt am Rande des Krüger-Nationalparks, und kümmern sich weiterhin um verwaiste Tierkinder. Und auch Thabo, ein damals zwölfjähriger Bub, findet bei Ian und Michèle Zuneigung, Liebe und ein neues Zuhause. Schon bald erkennen die beiden Abenteurer, dass Thabos Verständnis der afrikanischen Wildnis gegenüber wächst, sein Interesse erwacht und es entwickelt sich seinen Wunsch, sein Afrika besser zu machen und mehr Einklang mit der Natur zu suchen. Der Traum, eine Wildtierauffangstation zu gründen, erweitert sich nun um den Wunsch, auch eine Schule zu eröffnen. Eine Schule, die den Kindern Afrikas ihr Land, ihre Natur und ihre Wurzeln wieder näherbringt.

2006 ist es dann so weit, und mit der Hilfe von Sponsoren, hart erarbeitetem Geld sowie vielen internationalen Freiwilligen konnten seit 2006 mehr als 4000 Kinder in DAKTARI unterrichtet werden. Zudem wurden unzählige Tiere hier gesund gepflegt, wieder in die freie Wildbahn entlassen oder haben hier ein Zuhause auf Lebenszeit gefunden.

Mehr Infos unter www.daktaribushschool.org

Neapel

Neapel

Im Schatten des Vesuv

Zwischen Gassen und atemberaubenden Aussichten;
Neapel – die Stadt der Kunst und des guten Lebens.

Text: Dario Santangelo

Fotos: Dario & Diego Santangelo

Sonnenaufgang in Neapel. Foto: Dario Santangelo

Sonnenaufgang in Neapel. Foto: Dario Santangelo

Um dreiviertel sechs Uhr morgens beginnt die Sonne vor der stillen Stadt, die sich über das Klischee hinwegsetzt, dass sie immer chaotisch und laut ist, den Himmel hinter dem Vesuv in goldenes Licht zu tauchen. Der Schatten des Vulkans erstreckt sich über den Golf und versucht, die Küstenlinie von Neapel zu berühren. Es ist wie die Zärtlichkeit eines Vaters für seine noch schlafenden Kinder, wenn er das Haus verlässt, um zur Arbeit zu gehen.

Der Schatten des Vesuvs ist der Atem, der die Stadt zum Leben erweckte, die symbolische Prägung des Charakters der Neapolitaner und ihrer Lebensweise. Erde, Feuer und Wasser vereinen sich in dem Landgebiet wie in der Seele des Neapolitaners. Wurzeln, Leidenschaft und Fluidität bestimmen den daraus resultierenden Charakter.

Der Neapolitaner – Tiefe Wurzeln und kosmopolitischer Geist

 
Die Suche nach dem Ursprung dieses Volkes ist keine Suche nach faden Nationalismen, sondern vielmehr die Entdeckung eines Kaleidoskops, das sich aus den Facetten von 2800 Jahren mediterraner Geschichte zusammensetzt. Die Stadt wurde von den Griechen gegründet, zuerst das antike Partenope und dann die Neue Polis (Neapel), gefolgt von den Römern, die sie groß und mächtig machten. Die arabische Kultur berührte sie mehrmals, doch dann malten die Normannen, die Anjou, Friedrich II. von Schwaben und schließlich der spanische Hof die Kästchen eines über einen langen Zeitraum hinweg entstandenen Bildes aus.

Der Melting Pot der Kulturen hat ein Volk hervor­gebracht, das sich zur Gastfreundschaft berufen fühlt und einen kosmopolitischen Geist besitzt. Die Gastfreundschaft dieser Stadt und der Neapolitaner zu erleben, ist eine einzigartige Erfahrung. Die Reisenden, die in Neapel ankommen, sollten den Medienlärm, der die Stadt fälschlicherweise als voller Gefahren beschreibt, nicht beachten und sich von der Wärme der neapolitanischen Lebensart einhüllen lassen, die so archaisch und beruhigend ist wie die vulkanische Erde, aus der sie entstanden ist. Ein Spaziergang durch die Straßen der Altstadt ist ein Bad in einer chaotischen, harmonischen und studierten Art, das Leben zu genießen.

Foto: POSILLIPO UND SEINE EXKLUSIVE WELT Der Palazzo Donn’Anna mit seiner Eleganz eines Adelshauses vom Anfang des 17. Jahrhunderts markiert eine ideale Linie zwischen der Stadt und dem Beginn des Posillipo-Hügels. Dieser herrliche Ort mit atemberaubenden Aussichten ist heute der Wohnsitz der wohlhabendsten Neapolitaner.

Farben, Anregungen und Düfte umhüllen die Seelen der Reisenden, die diese Stadt für immer verliebt verlassen. „Ich reise ab. Ich werde weder die Straße von Toledo noch die Aussicht, die wir aus allen Stadtteilen Neapels haben, vergessen: Sie ist unvergleichlich, in meinen Augen die schönste Stadt des Universums“, schrieb Stendhal, als er Neapel im Jahr 1817 verließ.

Wie für Dichter und Künstler ist Neapel auch für den gewöhnlichen Touristen eine inspirierende Stadt. Die Wärme dieses Landes ist die uralte Seele der Neapolitaner, die in einer Landschaft verwurzelt ist, die Gedanken an die Unsterblichkeit weckt. „Neapel sehen und sterben!“, so heißt es in den Schriften Goethes, der sich in die Stadt verliebte und so den Imperativ überlieferte, dass jeder Mensch mindestens einmal im Leben vom Hügel Posillipo (aus dem griechischen „Pausilypon/Ort fern der Sorgen“) auf den Golf von Neapel blicken sollte.

Foto: DIE GEMÜSEGÄRTEN VON NEAPEL Die 1001 Gemüsegärten von Neapel zwischen den Gebäuden der Stadt sind kleine grüne Oasen, die saftige Orangen und Zitronen hervorbringen. Und all das Gemüse, das für die neapolitanische Gastronomie typisch ist. Fantastische Produkte dank der Zusammensetzung des Bodens, der über Millionen von Jahren vom Vesuv befruchtet wurde.

Foto: GENUSS ZUM GREIFEN NAH Wenn man durch die Gassen Neapels flaniert, ist das Angebot an kleinen Vergnügungen unendlich. Bei einem Spaziergang durch die Altstadt begegnet man den Verkäufern von Zitronen-Granitas, von denen der berühmteste Carmine ist. Aber es gibt auch kleine Stehcafés für einen schnellen Espresso, Verkäufer von Süßem, wie Sfogliatella und Babà, frittierter Pizza und vielem mehr.

Leidenschaft – das Feuer, das den Atem der Stadt belebt

In Neapel geht alles schnell, obwohl die Veränderungen in diesem Schmelztiegel, der die Stadt ist, langsam ­reifen. Wenn man um die Ecke eines „Vicolo“, einer der engen Gassen im Zentrum Neapels, biegt, ist es manchmal, als würde man durch ein Zeitportal gehen und sich zwischen transparenten Bildern der Gegenwart bewegen, durch die man ganz natürlich die lebendige Vergangenheit erkunden kann.

Die Moderne lebt in Symbiose mit der Vergangenheit. Die alten Klöster im Zentrum stehen neben den trendigen Tavernen für Touristen, der historische Musik­instrumentenbau in der Via San Sebastiano, in der Nähe des Konservatoriums, neben den neapolitanischen Merchandising-Geschäften für Touristen.

Der Berührungspunkt von Gegenwart und Vergangenheit ist die Lebensart der Neapolitaner, die sich im Laufe der Zeit nie verändert hat. Auf einer Seite ist da das hektische Tempo der Stadt, in der sich die Neapolitaner langsam und entspannt bewegen. Jede Idee, jeder Impuls wird schnell aufgegriffen und in Aktivität umgesetzt, aber dann hat das Tun seinen eigenen Zeitrahmen, in dem die Praktiken des täglichen Lebens ihren Platz finden müssen: ein schneller Kaffee mit einem zufällig getroffenen Freund. Das heilige Ritual des Mittag­essens, das mit dem Abendessen Hand in Hand geht. An der Bar über das letzte Fußballspiel von Napoli plaudern und zwei Minuten an einer Straßenecke das Gesicht der Sonne zugewandt verweilen, um die Batterien der Leidenschaft aufzuladen. Projekte werden vorangetrieben, die Arbeit geht voran, eine Lösung für ein Problem wird gefunden, aber das langsame, ruhige Atmen der Stadt wird nie gestört. Das ist die Kunst des guten Lebens.Das Angebot der Stadt für Einheimische und Besucher ist vielfältig: von Handwerksbetrieben über kleine Mode­geschäfte bis hin zu den zahlreichen bunten Greißlern, die köstliche Lebensmittel verkaufen. Vom raffinierten Restaurant über die traditionelle Taverne bis hin zu den Tausenden von Street-Food-Läden. Von den im Vergleich zu den anderen Plätzen Europas unkonventionellen Straßenkünstlern bis hin zu dem Charakter, bei dem man nicht weiß, was er tut und was er anbietet, der dich aber anhält und sympathisch ein paar Minuten mit seinem Angebot unterhält … was immer es auch sein mag.

Derjenige, der tut, tut es mit Leidenschaft und bietet sein Produkt mit ganzer Begeisterung an. Der Reisende aus dem nordeuropäischen Kulturkreis kann sich an-gegriffen fühlen, in seiner Intimsphäre bedrängt. Man muss loslassen, sich gehen lassen. Wer nach Neapel kommt, muss vertrauensvoll in diesen Fluss des Lebens, der die Stadt ist, eintauchen und sich treiben lassen.

Alles fließt – eine Stadt im Zeichen des Werdens

Das heraklitische Pánta rheî findet seinen eindrucksvollsten Beweis in Neapel. Es ist nicht möglich, zweimal in diese Stadt einzutauchen und dieselbe Erfahrung zu machen. Nicht nur, weil sich alles verändert, sondern auch, weil es der Besucher selbst ist, der verändert wird. Um Neapel kennenzulernen, muss man alle Erwartungen über Bord werfen und sich auf das einlassen, was die Stadt zu bieten hat. Jeder neue Besuch wird der erste sein, voller Entdeckungen und Faszinationen, die sich nicht wiederholen, die nicht ermüden.

Es ist die Stadt selbst, die einen ständigen Wechsel der Perspektive bietet. Die lauten Gassen, Vicoli, und engen Straßen des Zentrums, in denen man wie auf einem Skateboard jonglieren muss, um durch den chaotischen Strom von Menschen, Mopeds, Autos und Straßenverkäufern zu kommen. Dann, wenn man die Hügel hinaufsteigt, öffnet sich an einer Straßenkurve plötzlich ein Panorama, das einem den Atem raubt. Das Motiv ist immer dasselbe, der Golf von Neapel und die imposante Masse des Vesuvs, aber mit dem Wechsel des Blickwinkels verändert es sich. Einmal ist der Vesuv ganz nah, riesig, fast zum Greifen nah, aber dann verblasst er in der Landschaft der sorren­tinischen Küste, die ihm folgt, und der Blick gleitet schnell an den Reliefs und Kurven der Küste entlang, ­bevor er auf das Profil von Capri springt.

Und dann gibt es noch die Stadt, die man nicht sehen kann – das Napoli Sotterranea: eine Reihe von archäologischen und paläoarchäologischen Stätten auf mehreren Ebenen unter dem historischen Zentrum. Ein Stadtgrundriss, der sich sowohl oben als auch unten wiederholt, der aber durch die Zeitalter, griechisch und römisch, hindurchgeht und an der Oberfläche in der heutigen geschichtsträchtigen Stadt endet. Aber Neapel verbirgt noch viel mehr unter der Erde, und zwar an mehreren Stellen, etwa den Bourbon-Tunnel, die Katakomben von San Gennaro und unterirdische Friedhöfe.
Es bleibt keine Zeit zum Verweilen, weder in den Vicoli noch vor den Aussichten oder im Untergrund. Alles fließt. Die Stadt ist fließend wie das Meer, wie die Strömung des Golfs, die an ihrer Küste entlangläuft und die Wellen dazu bringt, an die Ufer zu schlagen, wie dreiviertel sechs Uhr morgens, wenn die Sonne aufgeht und die Wellen die Zärtlichkeit des Vesuvs der Stadt überbringen.

Ein weiterer Tag ist vergangen, aber das Neapel des Vortags gibt es nicht mehr. Vor den schläfrigen Augen des Touristen am Fenster seines Hotels, der an seinem neapolitanischen Espresso nippt, den er zu schlürfen gelernt hat, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie wenig in der Tasse ist, gibt es eine neue Stadt zu entdecken. Ein neues Bad in der Kunst des guten Lebens im Schatten des Vesuvs.

 

Foto: SPACCANAPOLI – DIE ÄLTESTE STRASSE DER STADT Der Name dieser Straße bedeutet wörtlich übersetzt „schneidet Neapel in zwei Teile“. Wenn man die Stadt von San Martino auf dem Vomero-Hügel aus betrachtet, durchschneidet diese Straße das gesamte Stadtzentrum in einer perfekten geraden Linie. Es handelt sich um die Straße, die von den Griechen bei der Gründung von Neapolis angelegt wurde. Sie ist das geometrische Zeichen der griechisch-römischen Stadtplanung, das seit mehr als zweitausend Jahren überlebt.

Foto: DER NÖRDLICHSTE SUQ DES MITTELMEERS Die gesamte Altstadt innerhalb der Stadtmauern ist wie ein Suq der arabischen Welt. Unzählige kleine Geschäfte und Boutiquen bieten ihre Waren an. Laden- und kleine Tavernen-Besitzer halten Touristen auf der Straße an und laden sie ein. Alles ist bunt und duftet nach den Köstlichkeiten des Street Food.

7 DINGE, DIE MAN UNBEDINGT KOSTEN MUSS

1. Espresso napoletano
Er ist der kleinste und geschmacksintensivste der in Italien zubereiteten Espresso. Samtig, mit einer dunkelbraunen Crema – ein explosives Konzentrat der Stadt.

2. Sfogliatella und Babà
Die beiden berühmtesten Kaffeehaus-Desserts Neapels. Ersteres ist ein Stück Stadtgeschichte – außen knusprig und innen ein cremiges Herz. Der Babà ist eine Mischung aus einladender Weichheit und saftig alkoholischer Feuchtigkeit … ein endloser Genuss.

3. Pizza Napoletana
Pizza ist heute global. Aber die neapolitanische Pizza gibt es nur in Neapel. Die UNESCO hat die Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers 2017 zum Weltkulturerbe erklärt. Neben dem Essen kann man das Spektakel der Pizza-Zubereitung genießen.

4. Pizza Fritta
Die „arme“, aber köstliche Schwester der gebackenen Pizza. Es gibt sie in der Pizzeria, aber sie ist auch eines der beliebtesten Street-Foods der Neapolitaner. Die frittierte Pizza wurde von Sofia Loren im Film „Das Gold von Neapel“ unsterblich gemacht.

5. Neapoletanisches Ragù
Die Alma Mater der neapolitanischen Köche. Ein Kult, der in den Familien praktiziert wird. Ein Eintopf aus Tomaten und verschiedenen Fleischsorten. Das Ergebnis ist eine außer­gewöhnliche, aber köstliche Sauce für Pasta und Fleisch.

6. Die Genovese
Niemand weiß, warum dieser Rindereintopf mit vielen Zwiebeln nach der ligurischen Hauptstadt benannt ist. Darüber gibt es viele Mythen, aber keine Gewissheit. Eine duftende Sauce, die mit Nudeln und Parmesan genossen wird.

7. Minestra di Pasta und Kartoffeln
Ein traditionelles Arme-Leute-Gericht. Pasta wird in einer Kartoffelsuppe gekocht, mit Zwiebeln, Karotten und Schinken gewürzt. Am Ende werden geräucherter Scamorza-Käse und gewürfelte Parmesanrinde hinzu­­gefügt. Alles zerläuft und verschmilzt — eine Apotheose!

7 UNVERZICHTBARE ERLEBNISSE IN NEAPEL!

1. Unterirdisches Neapel
40 Meter unterhalb der Kirche von San Lorenzo Maggiore, bei der Piazza San Gaetano, ruhen unter den belebten Gassen Neapels die vielen Kapitel der Stadtgeschichte – von der griechisch-­römische Stadt bis zum Luftschutzbunker des Zweiten Weltkriegs.

2. Palazzo dello Spagnolo und Friedhof Fontanelle
Der Palazzo aus dem 18. Jahrhundert ist einer der schönsten Adelspaläste Neapels. Der Friedhof aus dem 17. Jahrhundert wurde während der Pest angelegt und ist ein einzigartiger und beeindruckender Ort. Beides im Bezirk Materdei.

3. Krippenbauer in der Via San Gregorio Armeno
In der Straße des Krippen- und des Krippenfiguren-Handwerks in Neapel treffen Gegenwart und Vergangenheit in einer einzigartigen Kunst aufeinander.

4. Presepe Cuciniello
Die schönste, größte und faszinierendste Weihnachtskrippe Neapels aus dem 18. Jahrhundert im Museum von San Martino auf dem Vomero-Hügel.

5. 360-Grad-Blick auf Neapel
Vom Exerzierplatz des Castel Sant’Elmo in San Martino auf dem Vomero-Hügel reicht der Blick über den Golf von Neapel, die Inseln und das Hinterland der Stadt. Eine atemberaubende Aussicht!

6. Botanischer Garten von Neapel
Er ist einer der überraschendsten Orte in Neapel. Der Garten wurde von den Bourbonen gegründet und gehört zur Universität von Neapel. Vor einigen Jahren wurde er wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nicht verpassen!

7. Sonnenuntergang im Virgiliano-Park
Der Virgiliano-Park auf dem Posillipo-Hügel bietet eine der schönsten Kulissen der Welt für Sonnenuntergänge. Seine Aussichts­terrasse mit Blick auf die Inseln Nisida, Procida, Ischia und die Landspitze von Capo Miseno ist ein magischer Ort.

Pistenglück

Pistenglück

Pistenglück

Pisten bis auf 2.500 Meter und dazu die Sonne der Alpensüdseite: In der Skiworld Ahrntal mit ihren vier schneesicheren Skigebieten fahren Familien und Pistenprofis von Dezember bis Ostern auf beste Bedingungen ab.

Genuss-Tipp: Ski-Guiding samt Hüttenzauber.

 

Foto: Harald Wisthaler

Foto: Harald Wisthaler

76 Pistenkilometer mit Blick auf 80 Dreitausender: Die Skiworld Ahrntal im nördlichsten Tal Südtirols gilt als Geheimtipp auf der Sonnenseite der Alpen. Die Höhenlage zwischen 1.000 und 2.500 Metern macht die Skiregion sehr schneesicher. Hoch geschätzt wird von Wintersportlern außerdem die Tatsache, dass sie ihren Bewegungsdrang auf überschaubaren Skibergen mit weiten Pisten und kaum Wartezeiten an den Liften ausleben können. Die beiden Skigebiete Speikboden (38 km Pisten) und Klausberg (33 km Pisten) bringen mit top präparierten Pisten von blau bis schwarz alle Skigrößen ins Schwärmen. „Skifahren wie früher“ ist in den beiden kleinen Skigebieten in Rein in Taufers und Weißenbach (insgesamt 5 km Pisten) angesagt, die hervorragend für Familien und Anfänger geeignet sind. Auf 18 urigen Almhütten und Sonnenterrassen kommen Südtiroler Schmankerl auf den Tisch – garniert mit dem Ausblick auf die Zacken der Zillertaler Alpen, der Hohen Tauern und der Rieserfernergruppe.

Foto: Filippo Galluzzi

Frühaufsteher fallen auf die Butterseite

Früh aufstehen lohnt sich in der Skiworld Ahrntal, vor allem mittwochs. An der Gondel der Skiarena Klausberg wartet bereits um acht Uhr der Guide. Schon schweben Skifans mit ihm in der höchsten 8er-Kabinenbahn Südtirols bis auf 2.510 Höhenmeter. Erst hinterlässt das Traum­panorama seine Spuren, dann die Skier auf den butterweich präparierten Pisten. Aber nur bis zehn Uhr, denn dann schwingen alle zum Almfrühstück auf der Kristallalm ab. Der Klausberg hat jedoch auch ein Herz für Langschläfer. Jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag wird um 13 Uhr auf der bestens präparierten Durreckpiste der „weiße Teppich“ ausgerollt. Nach Sonnenuntergang gibt es am Klausberg ein weiteres Extra: einen Pistenbully-Ride mit einem Fahrer sowie einer 500 PS starken und neun Tonnen schweren „Schneekatze“ (ab 18 Uhr, Voranmeldung notwendig). Im Skigebiet Speikboden klingt der Sonntagnachmittag stilvoll mit einem Gondel-Aperitif aus. Während der Auffahrt genießen ­Romantiker zu den letzten Sonnenstrahlen ein Glas Prosecco und delikate Häppchen.

Foto: Filippo Galluzzi

Sport und Spaß für die ganze Familie

Anfänger und Familien finden in der Skiworld Ahrntal perfekte Bedingungen. Auf den kurzen, einfachen Pisten in Rein in Taufers und Weißenbach ist der Einstieg in den Skisport völlig stressfrei. Die ganze Palette des Wintersports lässt sich im Tamarix Family Park in Mühlwald, in der „Alpinwellt Weißenbach“ und im Snowpark Kasern ausprobieren: auf Snowtubes, Skiern, Bobs, ­Rodeln, Loipen und auf dem Eis. Das großartige Angebot im Family-Funpark Speikboden und im Klausiland hält die Kleinen auf Trab und bei Laune. Für Schneezwerge bis sechs Jahre gibt es den Skikindergarten Klausberg und im Mini-Skiclub Speikboden, für die Größeren den Junior- und Teens-Clubs (bis 15 Jahre). Geübtere Freestyler arbeiten sich durch die Steilkurven, Whoops und kleinen Boxen der Dino-Fun-Line Klausberg, bevor sie es mit dem Snowpark der Skiarena Klausberg aufnehmen. In der gesamten Skiworld Ahrntal gibt es drei Skischulen sowie 13 Skiverleih- und Service-Partner. Skibusse pendeln im 20-Minuten-Takt von den Ahrntaler Hotels zu den Aufstiegsanlagen der Skiworld Ahrntal.

Foto: Hansi Heckmair